Billige Ausreden

Schlechtes Wetter? Das Rätsel der leeren Ränge

WM 2022
17.06.2018 08:19

Diese Bilder haben den Bossen der FIFA überhaupt nicht gefallen: Viele, viele leere Ränge in Jekaterinburg bei Uruguay gegen Ägypten - obwohl die Partie offiziell fast ausverkauft war. Passt so gar nicht ins Bild des Weltfußball-Verbandes, der natürlich ein stimmungsvolles Fußballfest mit vollen Rängen und allerbester Stimmung präsentieren will.

„Wir können bestätigen, dass 32.278 Tickets für das Match zwischen Ägypten und Uruguay in Jekaterinburg bereitgestellt wurden. Die Stadionkapazität liegt bei 33.061 Zuschauern“, sagte ein FIFA-Sprecher - die tatsächliche Zuschauerzahl lag aber nur bei 27.015, damit blieben knapp 6000 Plätze leer. Und das ausgerechnet in Jekaterinburg, wo extra für die WM hinter den Toren temporäre Tribünen errichtet worden waren, damit die von der FIFA geforderte Mindestkapazität erreicht werden konnte.

Die leeren Ränge - ein Rätsel? Ja und Nein. „Vielleicht hat das Wetter einige abgeschreckt“, sagte Alexej Sorokin, General des WM-Organisationskomitees, der Zeitung „Sport-Express“. Freitag war es in Jekaterinburg heiter bis wolkig, bei zwölf bis 15 Grad ...

Der Sportminister des Gebiets Swerdlowsk, Leonid Rapoport, schob das Ganze dem Organisator in die Schuhe. Das liege „in der Verantwortung der FIFA. Die Tickets für die Plätze waren nicht in unserem Verkauf.“

Noch ehe Teilnehmer, Gruppen und Spielplan festgestanden waren, hatten Fans Karten für die WM bestellen müssen, möglich, dass der eine oder andere die Partie im östlichsten Austragungsort dieser WM ausgelassen, seine Tickets nicht an den Mann gebracht hat. Schon im Vorfeld der WM waren Vermutungen aufgetaucht, dass die vielen Kartenbestellungen aus den USA vor allem für den „Schwarzmarkt“ gedacht sind. Jetzt bleibt man darauf sitzen.

Ärgerlich für die FIFA, dass vor allem die unteren, teuren Ränge, für die Tickets oft paketweise an Sponsoren gegangen seien, leer geblieben waren - und das alles gut sichtbar im Fernsehen. Daher kündigte der Weltfußball-Verband auch eine Untersuchung an.

Peter Klöbl, Kronen Zeitung

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