In den Cafés, an der Bushaltestelle - in Zirl war am Freitag das geplante Bordell in der Linserkurve Gesprächsstoff. "Dort wäre es abseits vom Dorf. Wenn das Haus ordentlich geführt wird, ist wohl nicht viel dagegen einzuwenden. Es heißt doch auch, dass dadurch die Gefahr von Überfällen auf Frauen sinkt." Elisabeth Waldnig hat einen sehr pragmatischen Zugang zu diesem Thema. So wie sie denken überraschend viele Zirler Bürger.
Die Politik scheint da wesentlich gespaltener. Mit 10 zu 9 Stimmen ging am Mittwochabend die erste Abstimmung zum Thema Bordell aus. Aus der vereinbarten Geheimhaltung wurde nichts. Also ging am Freitag Bürgermeister Hanspeter Schneider in die Offensive: "Endgültig entschieden ist mit der Abstimmung noch nichts. Jetzt muss erst einmal eine Bedarfsprüfung her und alle behördlichen Genehmigungen." Er stehe zur Entscheidung, die nötigen Umwidmungen durchzuführen, sagt der Ortschef. Und er könne mit einem Bordell am Zirler Berg leben, wenn alle Auflagen erfüllt sind.
ÖVP: "Bordelle gehören nicht in einen kleinen Ort"
Die Zirler ÖVP sprach sich geschlossen gegen die Umwidmung des einstigen Rasthauses in ein Freudenhaus aus. "Wir möchten nicht, dass ein Puff zum Markenzeichen von Zirl wird. Bordelle gehören eher in Gewerbegebiete. Sie gehören in eine Stadt, nicht in einen kleinen Ort", bringt Ortsparteiobmann Martin Schwaiger die Position der ÖVP auf den Punkt.
Die Idee eines Bordells im ehemaligen Panoramarestaurant schwirrt schon seit einiger Zeit durch den Ort. Der Besitzer der Liegenschaft, der Nauderer Hotelier Luis Kröll, sieht darin die letzte Möglichkeit, aus dem Standort was zu machen.
von Claudia Thurner, Tiroler Krone
Symbolbild
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