Strom- und Wasserverbrauch soll nun jene Wohnungen im Großraum Innsbruck verraten, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht vermietet werden und deshalb leer stehen. Das beschloss gestern der Landtag gegen die Stimmen von FPÖ und Neos. Die Daten sollen dann „anonymisiert“ ausgewertet werden.
Um etwas gegen den Leerstand bei Wohnungen in Innsbruck unternehmen zu können, müsse man zuerst wissen, wie viele überhaupt leer stehen. Das war gestern der gemeinsame Ansatzpunkt eines schwarz-grünen Antrags.
Die Rechnung ist simpel: In der Stadt Salzburg ergab eine vergleichbare Erhebung eine Zahl von rund 4000 Wohnungen. Wenn nur ein kleiner Teil davon mobilisierbar ist, wäre die Liste der Wohnungswerber in Innsbruck, rund 1500 Personen, abgearbeitet, der Druck draußen aus dem Wohnungsmarkt, die Preisspirale gestoppt.
Doch ob das so einfach ist, da hatten viele Redner im Landtag gestern ihre Bedenken, allen voran die FPÖ und die Neos: „Da werden hochsensible Daten gesammelt, ohne zu wissen, was damit anfangen“, kritisierte FP-Chef Abwerzger. Besonders die Haltung der Grünen sei unverständlich, „die z. B. gegen die Vorratsdatenspeicherung sind, obwohl es hier um Sicherheit geht“.
Der einfachere und bessere Weg sei, mittels Fragebogen direkt Eigentümer anzuschreiben. Grün-LA Michael Mingler entgegnete, es gebe keine Probleme mit dem Datenschutz, die Daten würden anonymisiert. Die leeren Wohnungen sollen durch Messung des Strom- bzw. Wasserverbrauchs identifiziert werden.
„Wir wünschen uns nicht den gläsernen Besitzer“, sagte Neos-Chef Dominik Oberhofer, das Vorhaben sei mit den neuen Datenschutzbestimmungen nicht vereinbar. Die ÖVP, 2016 bei einem ähnlichen Liste-Fritz-Antrag noch skeptisch, verteidigte diesmal das Vorhaben.
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