Weltweite Konkurrenz, die sich kaum um ökologische Standards schert, bereitet unseren Weinbauern Kopfzerbrechen. Um auch in Zukunft gewappnet zu sein, schlossen Weinbauschulen aus der Steiermark, Deutschland und Südtirol im schlimmen Spätfrost-Jahr 2016 einen Forschungspakt. Neues Symbol der Freundschaft: ein edler Netzwerk-Cuvee.
„Wir sind es gewöhnt, die Minderheit zu stellen“, scherzte Günther Pertoll von der Südtiroler Laimburg. Sein Land stellt mit dem Gewürztraminer nur 15 Prozent des neuen Netzwerk-Cuvees, der die Leitsorten aller drei Weingebiete vereint. Dazu kommen 45 Prozent Sauvignon blanc vom steirischen Silberberg und 40 Prozent Riesling aus Baden-Württemberg.
Bei der Präsentation fachsimpelte Pertoll mit Dieter Blankenhorn vom deutschen Staatsweingut Weinsberg und Reinhold Holler vom Landesweingut Silberberg länderübergreifend über die Zukunft des Qualitätsweines. Denn natürlich geht es bei ihrem 2016 geschlossenen Pakt nicht nur um den Geschmack: Forschungsprojekte befassen sich mit dem Züchten pilzresistenter Sorten, mit dem Einsatz von Nützlingen anstatt Spritzmitteln und neuen Techniken in Anbau und Kellerei.
Die internationale Konkurrenz arbeite dabei nicht immer mit fairen Mitteln, erklärte Landesrat Hans Seitinger mit dem Verweis auf Gentechnik und bedenkliche Pflanzenschutzmittel. Deshalb habe man sich eben mit den Nachbarn zusammengetan.
Der Pakt zwischen drei EU-Ländern solle helfen, Fördermittel aus Brüssel lockerzumachen. Und die beteiligten Weinbauschulen und Forschungszentren müssten dank der Zusammenarbeit „das Rad nicht dreimal erfinden“, so Seitinger.
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