Viele Experten meinen, es ist nicht die Frage ob, sondern wann ein großflächiger und tagelanger Stromausfall passiert. Zu fragil scheint das Gleichgewicht in den europäischen Netzen. Die Gemeinde Stubenberg hat sich bestens vorbereitet und kann sich im Fall der Fälle großteils selbst versorgen.
Im Kühlschrank verderben sämtliche Lebensmittel, die Supermärkte bleiben geschlossen. Der Fernseher ist schwarz, das Handynetz droht ebenso zusammenzubrechen wie die Trinkwasserversorgung. Tankstellen sind außer Betrieb, der öffentliche Verkehr läuft - wenn überhaupt - nur im Notbetrieb. Ein Horrorszenario, das aber bei einem sogenannten Mega-Blackout Realität werden könnte.
„In so einem Fall kann es Tage dauern, bis die Stromversorgung in Österreich wieder funktioniert“, sagt Walter Schiefer. Der frühere Geschäftsführer der Feistritzwerke hat das Projekt in Stubenberg geleitet. Dort ist es jetzt möglich, innerhalb von ein paar Stunden ein Strominselnetz - abgekoppelt vom normalen Stromnetz - aufzubauen. Damit könnten bei einem totalen Stromausfall etwa 600 Stubenberger Haushalte im Ortskern mit Strom, Wasser und Wärme versorgt werden. Rüsthaus, Tankstelle, Gemeindeamt und Arztpraxis wären auch am Netz.
Die Voraussetzungen sind in Stubenberg ideal: Dank des örtlichen E-Werks mit zwei Wasserkraftwerken sowie einem Biomasse-Blockheizwerk kann Strom in großer Menge erzeugt werden. „Wir sind ein geografischer Glücksfall“, sagt Bürgermeister Alexander Allmer. Im vergangenen Herbst wurde der Blackout-Schutzplan mit den Einsatzorganisationen geübt, dabei etwa Haushalte außerhalb des Inselnetzes mit Wasser versorgt.
„Es kann sich jede Gemeinde auf ein Blackout vorbereiten, etwa eine Abgabestelle für Wasser und eine Einsatzzentrale mit Notstromaggregat einrichten“, sagt Schiefer, der als nächstes in Lassing ein Konzept umsetzen will.
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