"Tatort" Bar: Beamte der Tiroler Bezirkshauptmannschaften sind seit Jahresbeginn der "Schreck" der heimischen Gastronomie, denn die Schreibtischtäter sind durch das Nichtraucherschutzgesetz vom 1. Jänner 2009 zu den "Raucher-Sheriffs" des 21. Jahrhunderts mutiert.
So streifen beispielsweise zwei Beamtinnen durch die Völser Cyta und schauen den Wirten auf die Finger. Wird die Türe eines Raucherlokales zu lange offen gehalten, ist die Kennzeichnung des Lokales fehlerhaft. Lässt ein Wirt Rauch auf die Einkaufsfläche dringen, verteilen die Damen saftige Geldbußen. Und diese tun weh: Bis zu 10.000 Euro Strafe drohen dem Gastronomen, bis zu 1.000 Euro dem Gast.
Mit zweierlei Maß
So scharf die "Dunst-Sheriffs" in Innsbrucks Kaufhäusern kontrollieren, so nachlässig wird vielerorts in Bars oder Cafes sanktioniert. Hier genügt etwa ein Baugesuch - egal wie absurd das eingereichte Bauvorhaben auch sein mag - um die Aschenbecher bis Mitte 2010 stehen zu lassen.
An manchen Theken, etwa im Dez im ersten Stock, ist auf Barhocker eins bis drei Rauchverbot, während auf den folgenden Sesseln das Qualmen erlaubt ist (siehe Bild: links vom roten Balken herrscht Rauchverbot, rechts nicht). "Macht denn der Nebel in der Luft vor einer unsichtbaren Barriere Halt? Natürlich nicht liebes Gesundheitsministerium", führt Gurgiser das Gesetz ad absurdum.
Er fordert eine Änderung des Gesetzes. "In dieser Thematik brauchen wir eine klare Linie. Kompromisse gehen hier zu Lasten der Bevölkerung und der Gastronomie. In Zeiten einer Krise ist so etwas untragbar. Aber im Osten Österreichs ist man ja bekannt für solche halbherzigen Lösungen", polterte Gurgiser gegen das Gesundheitsministerium in Wien.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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