12.02.2018 13:35 |

Schulschwänzen

SPÖ kritisiert „Strafpädagogik“ der Regierung

Die ehemalige Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) übt heftige Kritik an der geplanten Neuregelung der Maßnahmen gegen das Schulschwänzen. "Das Vorhaben, einige Tage Schulschwänzen umgehend mit Hunderten Euro zu bestrafen, ist eine einfallslose Strafpädagogik", so Hammerschmid am Montag. Getroffen würden davon "besonders jene Familien, wo es sozial ohnehin schwierig ist", sagte die nunmehrige SPÖ-Bildungssprecherin.

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"Gerade dort, wo es einen schwierigen sozialen Background gibt oder Kinder in einer problematischen persönlichen oder schulischen Phase sind, muss es Ziel des Bildungssystems sein, zu helfen und zu unterstützen - etwa mit Sozialarbeit und Jugendcoaching", so Hammerschmid. Schulschwänzen habe in der Regel viel tiefer liegende Gründe wie etwa Schulangst, Mobbing oder familiäre Probleme. Diese würden nicht mit einer Verwaltungsstrafe gelöst.

Gewerkschaft begrüßt Pläne
Begrüßt werden die neuen Regeln dagegen von der Lehrergewerkschaft. Der Gesetzgeber habe nicht umsonst eine Schulpflicht eingeführt, so der Vorsitzende der ARGE Lehrer in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Paul Kimberger, im Ö1-"Mittagsjournal". Dieser sei damit auch nachzukommen. Wenn nötig, müsse man bei Verstößen Konsequenzen setzen können. Umgekehrt will Kimberger aber auch manche Kinder zeitweise aus den Klassen nehmen können. Wenn Schüler die Rahmenbedingungen derart erschweren, dass kein Unterricht mehr möglich ist, sollten diese in "Timeout-Klassen" kommen. Dort würden sie in Kleingruppen von Fachleuten betreut, bis sie sich wieder in die regulären Klassen integrieren könnten.

Die Pläne von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sehen unter anderem Folgendes vor: Verwaltungsstrafverfahren sollen künftig schon ab vier Tagen ungerechtfertigten Fernbleibens von der Schule eingeleitet werden. Außerdem wird eine Mindeststrafe von 110 Euro eingeführt, das Verfahren zur Verhängung von Strafen wird vereinfacht.

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