"Es ist eine sehr schwere Verletzung, das war von Anfang an klar. Sie hat einen Nagel im Bein, und bei ihr ist das so schwerwiegend, dass der Nagel für diesen Winter nicht rausgenommen werden kann. Sie muss die Saison mit dem Nagel im Bein fahren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das bei vielen anderen Athleten Schwierigkeit verursacht hat", gab Mandl zu bedenken. Er sei aber über die Entwicklung im August sehr positiv überrascht, er habe nicht erwartet, dass Schild bereits so schnell wieder so viel auf Skiern machen könne und es so gut gehe.
Kleiner Einbruch
Die nun aufgetretene Beinhautentzündung sei ein kleiner Einbruch. "Meines Erachtens ist sie ein bisserl zu viel gefahren. Mit ihrem Ehrgeiz hat sie es fast ein bisschen übertrieben", sagte Mandl, der zugab, seine Athletin immer wieder "bremsen" zu müssen. Diese selbst kann da nicht widersprechen. Nun muss sie wohl noch zwei Wochen mit Schneetraining pausieren, damit sie sich ob der großen Schmerzen nicht ein schlechtes Bewegungsbild einlernt.
Den Möglichkeiten und Ambitionen im Slalom sollte die ungewollte Auszeit aber keinen Abbruch tun. Mandl: "Technisch hat Marlies keine Einbußen, wettkampfmäßig wird sie sich sicher ein bisserl herantasten müssen, dass sie Risiko gehen und richtig draufdrücken kann, aber da ist noch genug Zeit bis Levi." Prinzipiell sehe er aber kein Problem, die Pinzgauerin sollte die Saison durchstehen.
Konzentration auf Slalom
Die Lebensgefährtin von Benjamin Raich, die zwei WM-Silbermedaillen in ihrer besten Disziplin gewann und zweimal den Spezialweltcup holte, wird sich nach Absprache mit den Trainern auf den Torlauf konzentrieren, denn sie muss ihre "Kräfte einteilen", wie sie zugibt. Schild wird im Winter zwischen den Rennen Pausen brauchen, damit das Bein regenerieren kann. An die 17 Schneetage hat die Atomic-Pilotin bereits hinter sich, auf Skitechniktraining folgte Stangenfahren, Versuche gab es auch im Riesentorlauf, doch die fielen zaghaft aus. "Die Verletzung ist ihr im Riesentorlauf passiert, da merkt man noch eine Barriere, die sie noch nicht überwinden kann.
Schild wird die Saison nicht gänzlich schmerzfrei über die Bühne bringen können, spüren wird sie die schwere Verletzung immer, doch die Saalfeldnerin versteht es laut Mandl, "mit einem relativ hohen Schmerz-Level zu fahren." Sollte sich Schild nach der Olympiasaison zu einer Fortsetzung der Karriere entschließen, wird sie wahrscheinlich den Nagel entfernen müssen. "Schon wegen der Verträglichkeit, es ist nicht sinnvoll, ihn für weitere Jahre drinnen zu lassen", meint Mandl. Aber nun steht erst einmal das Comeback am 14. November im Hohen Norden im Vordergrund. "Da wäre ich wirklich gerne dabei", ist die Hoffnung von Schild.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.