Donnerstag Vormittag hat die zwölfte Mars-Mission des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF) begonnen. Ab sofort befinden sich die Beteiligten in einer "Isolations-Phase" und können vom "Mars", der in diesem Fall im Oman liegt, mit der "Erde" (Innsbruck) nur mehr mit zehnminütiger Verzögerung kommunizieren. Mit einem "GO" des Bodenpersonals in Innsbruck wurde diese Phase eingeläutet.
"Macht uns stolz während Eures Aufenthaltes am roten Planeten", gab die Flugdirektorin Laura Zanardini in Innsbruck dem Field-Commander in der Dhofar-Wüste im Oman noch via Telefon mit. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Oman für die Teilnehmer der Mission AMADEE-18 zum Mars. Die Spannung zuvor war groß. Um 10.53 Uhr hieß es von Seiten des Flight-Director und ÖWF-Vorstandsmitglied Reinhard Tlustos, dass man "kurz vor der Landung" stehe. Diese glückte in der Folge ohne Probleme - das Team war am simulierten Roten Planeten angekommen.
Die Astronauten und Wissenschafter werden genug zu tun haben. "Für den Monat in der Wüste haben wir natürlich zahlreiche Experimente geplant", ließ Sophie Gruber vom ÖWF wissen. Es solle schließlich nicht langweilig werden. Besonders stolz zeigte sie sich dabei, dass das zu beschäftigende Team am "roten Planeten" aus zwanzig Nationen besteht.
Raumanzug wiegt 50 Kilo
Ebendieses wird am "Mars" im Oman mit dem vom ÖWF entwickelten "analogen Raumanzug" ausgestattet sein, wie Tlustos ausführte. Dieser wiege rund 50 Kilogramm und sei überaus "intelligent", da er etwa mit W-LAN und zahlreichen Sensoren ausgerüstet ist. "Er ist ein Raumschiff zum Anziehen", meinte er.
Oman - "Geologische Beschaffenheit ist ähnlich"
Warum die Wahl, nachdem man in der Vergangenheit etwa den Mars am Kaunertaler Gletscher simulierte, auf den Oman gefallen ist, lässt sich für Tlustos leicht erklären: "Die geologische Beschaffenheit ist ähnlich wie am Mars." "Außerdem ist der Mars nicht überall gleich", ergänzte er und erklärte damit zugleich die unterschiedlichen Orte der bisherigen und der gegenwärtigen Mission. Auch die Unterstützung des Omans hätte durchaus eine Rolle gespielt: "Der Oman will sich offenbar in der Weltraum-Szene etablieren", konstatierte Tlustos.
Wann man indes wirklich zum Mars fliegt, steht sprichwörtlich in den Sternen. "In etwa 20 bis 30 Jahren", wünschte sich Tlustos. Es komme aber auch auf den politischen Willen an. "Alleine mit Enthusiasmus kommt man nicht zum Mars", sagt er. Selbst wenn man nicht selbst abhebt, habe man zumindest mit den Forschungen und Mars-Mission-Simulationen einen Beitrag geleistet. "Auch Columbus hatte Schiffsbauer", stellt er fest und macht damit deutlich, dass sich auch das ÖWF gerne in dieser Schiffsbauer-Funktion sieht.
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