Angekündigte Katastrophen mögen zuweilen dann gar nicht stattfinden, von den Autofahrerklubs prognostizierte Stau-Samstage auf der Salzburger Tauernautobahn treten hingegen jeden Sommer mit großer Verlässlichkeit ein.
Seit Freitagnachmittag gab es Blockabfertigung vor dem Tauerntunnel. Gegen Mitternacht beruhigte sich zwar die Lage kurzfristig noch einmal, aber schon in den frühen Morgenstunden rollte die Verkehrslawine Richtung Süden wieder und konnte nur mehr blockweise durch den Tunnel geschleust werden. Sechs Stunden mussten die Sonnenhungrigen am Samstag in der Früh vor der Röhre ausharren.
Im Lauf des Vormittags entschärfte sich die Situation etwas, um 10.00 Uhr betrug der Rückstau "nur" mehr rund 30 Kilometer, wie ÖAMTC-Stauberater Herbert Thaler schilderte. Über Mittag ließ der Ansturm weiter nach, um 14.00 Uhr hatte sich die Kolonne auf rund 15 Kilometer halbiert, mit drei Stunden Wartezeit war aber immer noch zu rechnen. Unter Berufung auf Informationen aus dem Stau-Flugzeug sei mit keiner neuerlichen Verkehrszunahme mehr zu rechnen, so Thaler.
Nennenswerte Zwischenfälle gab es keine. Einige Male musste der ÖAMTC Autofahrern wegen heiß gelaufener Kupplungen helfen, ansonsten sei aber alles recht ruhig verlaufen. Ab Mittag machte dann die Hitze - laut Thaler etwa 30 Grad - vielen Reisenden zu schaffen. "In meinem Lederanzug (Thaler ist mit dem Motorrad unterwegs, Anm.) hat es sicher 50 Grad", so der Stauberater. Wer keine Getränke bei sich hatte, der wurde von den Helfern mit Flüssigem versorgt.
An der zweiten Röhre des Tauerntunnels wird seit Juli 2006 gebaut. Diese wird im kommenden Frühjahr fertiggestellt. Danach muss aber noch ein Jahr lang die alte Röhre saniert werden, ehe ab Sommer 2011 die allwöchentlichen Staukolonnen der Vergangenheit angehören sollten. Die am Samstag verzeichneten 35 Kilometer Rückstau waren übrigens kein Rekord, dieser wurde genau vor einem Jahr - am 2. August 2008 - mit einer Länge von 40 Kilometern erzielt.
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