"Kontraproduktiv"

Gewerkschaft lehnt Gratis-Nachhilfe in Ferien ab

Österreich
27.07.2009 11:37
Mit ihrem Vorschlag, Lehrer in den Ferien zur Nachhilfe zu vergattern, stößt BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner bei der Gewerkschaft auf heftigen Widerstand. Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft, Walter Riegler (Bild), nannte Haubners Wunsch am Montag "kontraproduktiv", im Bildungsministerium wird unterdessen auf das ab Herbst zu verhandelnde neue Lehrerdienstrecht verwiesen.

Konkret will Haubner, dass Lehrer ihren Schülern in den letzten drei Ferienwochen Gratis-Nachhilfeunterricht anbieten, wodurch "mit Sicherheit mehr Schüler in die nächste Klasse aufsteigen" könnten. Lehrer hätten sich zwar ihren Sommerurlaub verdient. "Aber drei Wochen vor Schulbeginn einige Stunden kostenlose Nachhilfe zu erteilen, ist zumutbar. Schließlich bekommen die Lehrer die unterrichtsfreien Monate auch voll bezahlt", betonte die BZÖ-Bildungssprecherin, die auf die finanzielle Belastung der Eltern mit 150 Millionen Euro Nachhilfekosten pro Jahr verwies.

"Wir erbringen, was die Gemeinschaft von uns fordern kann"
Riegler sieht mit der Arbeitszeit von 1.800 Stunden pro Jahr von den Lehrern "das erbracht, was die Gemeinschaft von uns fordern kann". Schließlich müssten sich Lehrer in den Ferien fortbilden, auf das nächste Schuljahr vorbereiten und sollten sich auch erholen. "Wir wollen während der Schulzeit ausgeruhte Lehrer, nicht solche, die abgerackert ins neue Jahr kommen", sagte Riegler. Vorstellbar wäre für ihn allerdings, dass - wie derzeit in Deutschland diskutiert - zusätzliche Lehrer für Nachhilfe in den Ferien engagiert werden.

Der Sprecher von Bildungsministerin Claudia Schmied betonte zwar, dass eine Reduzierung der Nachhilfekosten für Eltern "ein sinnvoller Zugang" sei. Die konkrete Umsetzung sei jedoch "eine Frage der Lehrer-Arbeitszeit, wo man nicht Einzelvorschläge diskutieren sollte". Außerdem werde mit der "Tagesbetreuung Neu" ab kommendem Schuljahr eine Maßnahme zur Verringerung des Nachhilfebedarfs gestartet.

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