Pikante Partyfotos

Oben-ohne-Bilder von Silvesterparty konfisziert

Ausland
30.05.2009 18:47
Während italienische Zeitungen fast täglich neue Fotos von Silvio Berlusconis minderjährigem Scheidungsgrund Noemi Letizia veröffentlichen, hat die römische Staatsanwaltschaft am Samstag die Konfiszierung von 700 pikanten Bildern beschlossen, die während der Silvesterparty zum Jahreswechsel 2009 in der Villa des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi auf Sardinien aufgenommen wurden. Angeblich hatte der Fotograf keine Erlaubnis dazu. Auf einigen Fotos sollen junge Frauen im Badeanzug und ohne Bikini-Oberteile im Park zu sehen sein.

Auch die minderjährige neapolitanische Schülerin Noemi war bei jener Feier anwesend. Sie steht im Mittelpunkt des Scheidungsverfahrens, das Berlusconis Ehefrau Veronica Lario gegen den Medienzaren angestrengt hat. Fotografiert wurden auch der tschechische Premierminister Mirek Topolanek und seine Delegation bei einem Besuch in Berlusconis Villa im Mai 2008.

Die Beschlagnahme wurde beschlossen, nachdem Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini den Fotografen Antonello Zappaddu wegen Betrugs und Verletzung der Privatsphäre angezeigt hatte. Gegen den Fotografen wird jetzt ermittelt. Die Fotos seien ohne Erlaubnis von einer Terrasse aus geschossen worden, behauptet der Premier. Der Fotograf hatte die Bilder dem Berlusconi-eigenen Wochenmagazin "Panorama" für 1,5 Millionen Euro angeboten. Er hatte behauptet, dass um den Verkauf der Fotos Verhandlungen mit einem anderen italienischen Magazin im Gange waren, was laut Berlusconis Rechtsanwalt nicht der Wahrheit entspricht. Daher wurde der Fotograf wegen Betrugs angezeigt.

Die abgebildeten Personen seien seine Gäste gewesen, sagt Berlusconi. Mit den Fotos sei seine eigene Privatsphäre und jene seiner Gäste verletzt worden. Der Fotograf erwiderte, die Bilder seien auf legale Weise aufgenommen worden.

"Berlusconis Harem" sorgt für Aufregung
Doch nicht nur Neujahr 2009 sorgte am Wochenende für Aufregung. Der umtriebige Ministerpräsident feierte auch den vorangegangenen Jahreswechsel ausschweifend. Das Wochenmagazin "L'Espresso" veröffentlichte einen Bericht mit dem vielsagenden Titel "Berlusconis Harem", in dem es hieß, dass Berlusconi 50 junge Frauen im Alter von 20 und 30 Jahren nach Sardinien eingeladen hatte, um in seiner Luxusvilla das Jahr 2008 zu begrüßen.

Die Frauen, darunter mehrere Schauspielerinnen und Showgirls, seien mit Berlusconis Privatflugzeug nach Sardinien geflogen worden. Berlusconi habe jeder ein Schmuckstück, ein Collier mit einem Schmetterling, geschenkt. Jede Frau durfte auf Kosten des Medienzaren für 2.000 Euro shoppen. Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini bestritt den Bericht und kündigte eine Klage gegen das Magazin wegen Verleumdung an.

Mutter der 18-jährigen Noemi meldet sich zu Wort
Am Freitag meldete sich erstmals Anna Palumbo, die Mutter der 18-jährigen Noemi Letizia, zu Wort. Sie bestritt entschieden eine Affäre zwischen Berlusconi und ihrer Tochter. Im Gespräch mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" dementierte sie außerdem Medienspekulationen, sie selbst habe in den vergangenen Jahren eine Beziehung zu Berlusconi gehabt und Noemi sei seine Tochter. "Ich war nie Berlusconis Liebhaberin, auch meine Tochter nicht. Ich würde nicht in einer 75 Quadratmeter großen Wohnung in einem Vorort Neapels leben, wäre ich Berlusconis Freundin gewesen. Ich halte diese Situation nicht mehr aus. Es ist eine riesige Qual zu sehen, wie die eigene Tochter als Lolita dargestellt wird", sagte Palumbo.

Die 47-Jährige bestätigte, dass ihre Tochter mit einer Schulkollegin zu Silvester in der Luxusvilla Berlusconis auf Sardinien gewesen sei, wie italienische Medien berichtet hatten. "Ich habe sie selber zum Flughafen begleitet. Es gibt nichts zu verbergen. Noemi ist gut behandelt worden. Eingeladen waren nicht nur junge Frauen, wie geschrieben wurde, sondern auch Paare und Pier Silvio Berlusconi, Sohn des Premierministers. Es wurde getanzt, gegessen, gesungen. Ein normales Fest also. Am nächsten Tag war meine Tochter wieder zu Hause. Sie hat keine Geschenke bekommen, keine Gegenstände und kein Geld", versicherte Anna Palumbo.

18-Jährige fühlt sich von Journalisten verfolgt
Noemi Letizia beschwerte sich über den Medienrummel um ihr Leben, seitdem Berlusconi an ihrer Geburtstagsparty zur Volljährigkeit in Casoria bei Neapel teilgenommen hatte, was die Lawine des Skandals ins Rollen gebracht hatte. "Die Journalisten verfolgen mich. Jeder jagt nach mir im eigenen Interesse, um Berlusconi anzugreifen. Die Zeitungen werden als Waffen eingesetzt", klagte die junge Frau laut "La Stampa".

Der Skandal löste auch einen Familienstreit aus. Der Ex-Freund Noemis sagte der Zeitung "La Repubblica", Berlusconi habe Letizia und einige andere junge Frauen über Neujahr in seine Villa auf Sardinien eingeladen. Er habe Telefongespräche der beiden mitgehört, in denen sich der Regierungschef nach Letizias Leistungen in der Schule, ihren Eltern und ihren Interessen erkundigt habe.

Letizias Vater kündigte eine Verleumdungsklage gegen Flaminio und die Zeitung an. Der junge Mann wurde jedoch von einer Tante Noemis verteidigt. "Gino ist eine Person, die den Mut hat, die Sachen offen zu sagen, was bisher in meiner Familie niemand tat", sagte Francesca, Schwägerin von Noemis Mutter. Flaminio habe nicht gelogen, die Eltern Noemis hätten bisher viel Unglaubwürdiges über die wahre Natur ihrer Freundschaft zu Berlusconi erzählt, meinte die Tante.

Frauenministerin stellt sich hinter Berlusconi
Rückendeckung erhielt Berlusconi von Frauenministerin Mara Carfagna. Sie war von Berlusconi vor einem Jahr nach einer kurzen Zeit als Parlamentarierin und einer Vergangenheit als Showgirl als jüngste Ministerin in die Regierung gehievt und deswegen heftig attackiert worden. In einem offenen Brief an die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" erklärte die Ministerin am Freitag, dass Berlusconi für das Wohl des Landes arbeite, der Rest sei seine Privatsache.

Carfagna betonte, dass im italienischen Parlament Politiker eingezogen seien, die wegen Terrorismus verurteilt worden seien, Prostitution zugegeben haben und mit Transsexuellen erwischt worden seien. "Niemand hat sich in Italien jemals empört. Der Verdacht ist, dass Berlusconi aus politischen Gründen wegen seines Privatlebens verfolgt wird", sagte die Ministerin.

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