Alles geheim

“Stillschweigen” für rasche Verfahren

Die Pläne für den Ausbau der Wasserkraft sorgen für heftige Kritik! Der Trend zur sauberen Stromerzeugung hat ja dazu geführt, dass in Kärnten 70 Kraftwerke errichtet werden sollen - auch in Osttirol sind neue Anlagen geplant. Um Verzögerungen bei den Verfahren zu vermeiden, herrscht aber strikte Geheimhaltung.

Denn durch Einwände von Naturschützern würden Genehmigungen für neue Wasserkraftwerke oft jahrelang verzögert.

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"Die Projektwerber sind vorsichtig geworden. Verhandelt wird nur noch hinter den Kulissen", meint Wolfgang Retter vom Netzwerk Wasser Osttirol. Der 40.00 Mitglieder starken Plattform zur Erhaltung naturbelassener Gewässer ist der Bau von fünf neuen Anlagen bekannt: In Innervillgraten sei die Errichtung eines Doppelkraftwerkes geplant, in Kals hagelt es bereits Proteste gegen die Verbauung des Dorfbaches. 

"Auch im Debanttal und in den Gemeinden St. Jakob und Matrei sollen bald neue Kraftwerke entstehen. Die letzten Gletscherflüsse 
drohen dabei verbaut zu werden!", warnt Retter. 

Ob auch die "Tiwag" neue Anlagen baut, ist ungewiss. "Es ist noch alles in der Planungsphase. Wir können nichts dazu sagen", meint eine Sprecherin. 

Großteil des Lebens im Wasser gefährdet
In Kärnten machen sich Naturschützer hingegen Sorgen um die Mosinz und die Lölling bei Hüttenberg, die ebenfalls mit Kleinkraftwerken verbaut werden sollen. "Es ist geplant, rund 80 Prozent des Wassers auszuleiten."

Die Folge: Die Gewässer würden im Winter oft zufrieren. "Das würde einen großen Teil des Lebens im Wasser vernichten", befürchten Biologen. Und die Sorge ist nicht unbegründet. Immerhin soll in den betroffenen Gewässern die vom Aussterben bedrohte Kärntner Urforelle schwimmen. 

Von der Behörde im Bezirk St. Veit werden derzeit neun Projekte überprüft: "Wir passen dabei genau auf. Jeder Antrag wird im Detail kontrolliert."

von Thomas Leitner, "Kärntner Krone"
Symbolbild