Das Mediziner-Sextett hatte dem Primar Matthias Honl schwere fachliche Fehler vorgeworfen. Eine Meinung, die der renommierte Innsbrucker Gutachter Martin Krismer nicht teilte und Honl praktisch rehabilitierte. Doch die sechs Honl-Gegner gaben nicht auf und kündigten - um sich einen Tag nach ihrer Kündigung geschlossen krank zu melden.
Vorgangsweise "beispiellos brachial"
"Die Kärntner Krankenanstalten werden Mitarbeiter mit einer derartigen Grundeinstellung nicht vermissen", attackiert Dieter Errath, Chef der Krankenhausholding "Kabeg" die plötzlich erkrankten Ärzte. Deren Vorgangsweise sei "beispiellos brachial", sie ließen die Patienten einfach im Stich, so Errath weiter. Eine Meinung, der sich viele Patienten anschließen: "Das ist Verrat an allen, die ärztliche Hilfe brauchen!"
Medizinischer Direktor: "Ziemlich unverschämt!"
Errath und der medizinische Direktor des LKH, Thomas Koperna, werden sich die Erkrankungen der sechs Mediziner genauer ansehen. "Das ist nämlich ziemlich unverschämt!", schimpft auch Koperna und beruhigt die Kärntner Öffentlichkeit. "Die Uniklinik Graz schickt einen Facharzt als Hilfe, und auch das Privatspital in Althofen greift uns unter die Arme."
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Ganz anders sieht es die Ärzteschaft. Am Freitag wurde von einem Ärztegremium, unterstützt durch den Betriebsrat, eine Betriebsversammlung - also de facto ein Streik - für 15. April einberufen. Betriebsrat Arnold Auer: "Koperna muss weg, mit ihm ist keine gute Arbeit möglich!"
Um eine schnellstmögliche Lösung an der Orthopädie herbeizuführen, kündigte Spitalsreferent Peter Kaiser für kommende Woche ein Gipfelgespräch auf Managementebene an.
Kaiser: "Situation muss bereinigt werden!"
"Die Situation, die auf das Verhalten von Koperna und Honl zurückzuführen ist, wirkt sich negativ auf das Landeskrankenhaus Klagenfurt aus und muss schnellstens bereinigt werden", so Kaiser.
von Fritz Kimeswenger (Kärntner Krone) und kaerntnerkrone.at
Symbolbild
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