"Es geht aufwärts"

Althaus sieht keine Schuld an Skiunfall

Steiermark
16.03.2009 07:16
Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus hat eine Schuld an dem Skiunfall am Neujahrstag auf der Riesneralm, bei dem eine Frau gestorben ist, zurückgewiesen. "Schuld ist nicht die richtige Kategorie, um ein solch tragisches Unglück zu bewerten", sagte der CDU-Politiker in seinem ersten Interview nach dem Unglück. "Ich fühle mich aber verantwortlich." Bis heute könne er sich nicht an den Unfall erinnern: "Ich selbst weiß einfach nichts davon, aber aus den Gutachten geht hervor: Es war eine unglückliche Verkettung." Ihm selbst gehe es "unter den gegebenen Umständen wieder gut", sagte der 50-Jährige. Sein Sprachfluss sei vollständig genesen. "Die Talphase habe ich hinter mir. Jetzt geht es aufwärts."

Der CDU-Politiker erklärte der "Bild"-Zeitung (Montagausgabe) laut Vorabbericht, er fühle sich "zutiefst traurig und entsetzt, dass in Folge des Unfalls eine junge Frau starb". Für ihn sei von Anfang an klar gewesen: "Ich stehe zu dem, was geschehen ist - auch jenseits aller Schuldfragen."

Wegen fahrlässiger Tötung verurteilt
Ein Gericht in Irdning in der Steiermark hatte Althaus wegen fahrlässiger Tötung zu 33.300 Euro Strafe verurteilt. Der Familie der Toten muss er 5.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Althaus war auf der Piste mit der 41-jährigen Frau zusammengeprallt. Sie erlag ihren Verletzungen.

Althaus erholt sich derzeit in einem Reha-Zentrum am Bodensee von dem Unfall. Am Samstag nominierte ihn seine Partei in Abwesenheit zu ihrem Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 30. August. "Noch vor der Sommerpause werde ich politisch wieder an Bord sein", versicherte Althaus, der eine Grußbotschaft sendete. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Birgit Diezel verlas die Botschaft des CDU-Politikers an die Delegierten des Landesparteitages.

Auszüge aus Althaus' Grußbotschaft
"Gleich zu Beginn: Ich danke meiner Partei, ich danke Euch, dass Ihr in den letzten Wochen so solidarisch zu mir und zueinander gestanden habt. Das, was am Neujahrstag geschah, ist für mich unfassbar. Auch heute noch ist mir nicht klar, wie es zu diesem schrecklichen Unfall kommen konnte. Alles würde ich dafür geben, das tragische Unglück ungeschehen zu machen. Meine Gedanken und meine Gebete sind bei der Familie Christandl. (…)

Die letzten Wochen waren die schwersten meines Lebens - physisch und psychisch. Geholfen haben mir die Liebe meiner Familie, insbesondere die meiner Frau Katharina, der große Rückhalt in der Bevölkerung, im Freundeskreis und in meiner Partei. Ich wurde getragen von einer Welle der Anteilnahme. Das hat mich tief berührt und mir Mut gemacht. Es ist mir ein großes Bedürfnis, für diese Solidarität, die Anteilnahme, die guten Wünsche, die Gebete und alle Zeichen der Verbundenheit von Herzen zu danken. (…)

Ich weiß, dass das Überleben nach einem solchen Unfallgeschehen und eine vollständige Genesung nicht selbstverständlich sind. In den letzten Wochen bin ich mir der Begrenztheit menschlichen Handelns und Seins noch bewusster geworden. Wir können Pläne haben, wir können auf Sicherheiten setzen, aber ein solch schicksalhaftes Ereignis kann von einem auf den anderen Moment alles verändern. Nach diesem tiefen Einschnitt sehe ich mein Leben in einem anderen Licht. Dieses Ereignis wird mich für immer begleiten. Der Zuspruch und die Unterstützung nach diesem tragischen Unglück, aber auch meine Genesungsfortschritte verpflichten mich nun aber besonders, nicht aufzugeben. (…)

Ich bin bereit, dem Freistaat weiter zu dienen. Ich bin bereit, weiter mit ganzer Kraft für das schöne und erfolgreiche Thüringen Verantwortung als Ministerpräsident zu tragen. Mein Blick wird immer und ausschließlich darauf gerichtet sein, wie ich die Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger, für die dich da sein will, weiter verbessern kann."

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