Lobau-Tunnel

“Tunnel wird für die Natur zum Milliarden-Grab!”

Wien
19.02.2009 16:32
Die Donauauen bei Wien bleiben auch weiterhin heiß umkämpft! Nach dem Startschuss der Öko-Prüfung für die Außenring-Schnellstraße S 1 formiert sich immer heftigerer Widerstand gegen das Projekt. Es sieht auch die Untertunnelung des Nationalparks in der Lobau vor. "Das wird ein Milliardengrab für die Natur", wettern Umweltschützer.

"Wir werden sicherstellen, dass dieser Tunnel keine negativen Auswirkungen auf den Nationalpark in der Lobau hat", beteuert ASFINAG-Projektleiter Andreas Fromm. Und tatsächlich bemühen sich die Schnellstraßenplaner, alles zu tun, die Proteste der Auenschützer verstummen zu lassen: Bisher wurden 165 Probebohrungen (Bild) gestartet.

Genaue Analysen sollen mögliche Auswirkungen auf die kostbaren Grundwasserreserven in Grenzen halten. Fromm: "Spezielle Bohrmaschinen werden dafür sorgen, dass es zu keiner Entwässerung des sensiblen Ökosystems kommt." Diese Argumente können die heimischen Naturschützer aber nicht überzeugen. "Der Lobau-Tunnel wird für die Natur zum Grab", wettert Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation "Virus".

UVP für 1,7-Milliarden-Euro-Projekt
Und GLOBAL-2000-Experte Högelsberger wiederum stellt die Rechtmäßigkeit des Projekts in Frage: "Die Schnellstraße widerspricht – auch wenn sie unter dem Auenparadies durchführt – klar dem Nationalparkgesetz." Auch bei der Finanzierung ortet er Ungereimtheiten. "Eine Autobahn, die pro Baukilometer mehr als 100 Millionen Euro verschlingen könnte, wird zum Fall für den Rechnungs- und Verfassungsgerichtshof", so Heinz Högelsberger. Zum Stand der Planung: Ende März wird die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das 1,7-Milliarden-Euro-Projekt gestartet. Frühester Baubeginn: 2018.

Von Mark Perry und Erich Schönauer

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