Nach Schätzungen der Europäischen Kommission sind rund 20 Prozent der Bevölkerung in der Union - annähernd 80 Millionen Menschen - Lärmpegeln ausgesetzt, die aus medizinischer Sicht untragbar sind. Sie können zu Schlafstörungen führen und sich schädlich auf die Gesundheit auswirken. Weitere 170 Millionen Bürger leben in sogenannten "grauen Zonen", in denen die Lärmbelastung tagsüber zu starken Belästigungen führt.
Die Karten für Österreich zeigen die Lärmbelastung im Ballungsraum Wien, des Großflughafens Wien-Schwechat, von Gebieten an 2.435 km Hauptverkehrsstraßen und an 604 km Haupteisenbahnstrecken. Bei den Hauptverkehrsstraßen wurden jene Straßen gemessen, auf denen ein Verkehrsaufkommen von mehr als sechs Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr vorliegt, das entspricht etwa 16.500 Kfz pro Tag im Straßenquerschnitt.
Darüber hinaus sind Schienenwege mit mehr als 60.000 Zugfahrten pro Jahr betroffen. In Ballungsräumen wurden alle Straßen- und Eisenbahnstrecken sowie Gelände für industrielle Tätigkeiten mit IPPC-Anlagen gemessen. Dabei handelt es sich um Industrieanlagen, die unter die EU-Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung fallen.
Aktionspläne auf Website ersichtlich
Gegenmaßnahmen sollen über Aktionspläne getroffen werden. Erste Entwürfe der zuständigen Ministerien und Länder sind bereits auf der Website abrufbar und zur Stellungnahme einsehbar. Die entsprechenden Fristen und Adressen sind ebenso vermerkt.
Aber nicht alles, was laut ist, sieht man auf der Karte - sondern nur den sogenannten Umgebungslärm: Selbstverursachter Lärm, Wohnungslärm durch laute Nachbarn oder Lärm, der auf militärische Tätigkeiten in militärischen Gebieten zurückzuführen ist, werde daher nicht dargstellt, so das Ministerium.
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