Lärmbelastung

“Lärmkarte” zeigt Österreichs lauteste Gegenden

Österreich
27.01.2009 12:43
Wo's in Österreich am lautesten ist, erfährt man ab sofort im Internet: Das Umweltministerium ist am Dienstag mit einer umfassenden Lärmkarten-Website für Österreich gestartet. Gegenden mit starken akustischen Dauerbelastungen, etwa durch Autobahnen, einen Flughafen oder Schienen lassen sich auf "laerminfo.at" mit ein paar wenigen Klicks ausmachen. Gemäß einer EU-Richtlinie mussten die Karten öffentlich gemacht werden und dienen nun etwa Wohnungssuchenden, aber auch unter Lärm leidenden Bürgern: Aufbauend auf den Karten werden nämlich von der Politik Gegenmaßnahmen getroffen - entsprechende Pläne sind bereits auf den Karten abrufbar.

Nach Schätzungen der Europäischen Kommission sind rund 20 Prozent der Bevölkerung in der Union - annähernd 80 Millionen Menschen - Lärmpegeln ausgesetzt, die aus medizinischer Sicht untragbar sind. Sie können zu Schlafstörungen führen und sich schädlich auf die Gesundheit auswirken. Weitere 170 Millionen Bürger leben in sogenannten "grauen Zonen", in denen die Lärmbelastung tagsüber zu starken Belästigungen führt.

Die Karten für Österreich zeigen die Lärmbelastung im Ballungsraum Wien, des Großflughafens Wien-Schwechat, von Gebieten an 2.435 km Hauptverkehrsstraßen und an 604 km Haupteisenbahnstrecken. Bei den Hauptverkehrsstraßen wurden jene Straßen gemessen, auf denen ein Verkehrsaufkommen von mehr als sechs Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr vorliegt, das entspricht etwa 16.500 Kfz pro Tag im Straßenquerschnitt.

Darüber hinaus sind Schienenwege mit mehr als 60.000 Zugfahrten pro Jahr betroffen. In Ballungsräumen wurden alle Straßen- und Eisenbahnstrecken sowie Gelände für industrielle Tätigkeiten mit IPPC-Anlagen gemessen. Dabei handelt es sich um Industrieanlagen, die unter die EU-Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung fallen.

Aktionspläne auf Website ersichtlich
Gegenmaßnahmen sollen über Aktionspläne getroffen werden. Erste Entwürfe der zuständigen Ministerien und Länder sind bereits auf der Website abrufbar und zur Stellungnahme einsehbar. Die entsprechenden Fristen und Adressen sind ebenso vermerkt.

Aber nicht alles, was laut ist, sieht man auf der Karte - sondern nur den sogenannten Umgebungslärm: Selbstverursachter Lärm, Wohnungslärm durch laute Nachbarn oder Lärm, der auf militärische Tätigkeiten in militärischen Gebieten zurückzuführen ist, werde daher nicht dargstellt, so das Ministerium.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt