Schneechaos

Lawine verschüttete Bauernhof in Osttirol

Österreich
16.12.2008 14:45
Die Schneesituation in Oberkärnten und Osttirol spitzt sich wieder zu: In Matrei konnten acht Bewohner gerade noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, bevor eine Lawine Teile eines Bauernhofes verschüttete. In Kötschach-Mauthen musste die Raika-Filiale evakuiert werden; das Lesachtal ist von der Außenwelt abgeschnitten.

Nur wenige Stunden konnten die Lesachtaler aufatmen, bevor die Fahrbahn neuerlich von Lawinen völlig verschüttet wurde. "Die Straße ist inzwischen wieder geräumt, bleibt aber gesperrt und darf nur von Einsatzfahrzeugen benützt werden", erklärt Kötschach-Mauthens Bürgermeister Walter Hartlieb. Eine Ausnahmegenehmigung gab es für einen ADEG-Laster, der Lebensmittel ins Lesachtal lieferte. Frische Milch und Brot stellt in Kötschach Greißler Herwig Ertl älteren Damen persönlich zu, die wegen der Schneemassen ihre Häuser nicht mehr verlassen können.

Raiffeisenbank muss evakuiert werden
Sonst wird in den Krisengebieten geschaufelt, was das Zeug hält, denn noch immer gilt es, einsturzgefährdete Häuser von den Schneelasten zu befreien. Kurzfristig musste sogar die Raiffeisenbank in Kötschach-Mauthen evakuiert werden, weil das Gebäude einzustürzen drohte. Bei einem Lokalaugenschein sicherte Landeschef Gerhard Dörfler den Betroffenen sofort Unterstützung zu. Eine Besserung ist jedoch nicht in Sicht. Meteorologe Paul Rainer: "Bis Mittwoch können noch 60 Zentimeter dazu kommen."

ÖBB-Arbeiter in Schneefräse geraten
Am Sonntag war es bei Räumungsarbeiten der Bahnstrecke zwischen Arnoldstein und Kötschach-Mauthen zu einem schweren Unfall gekommen. Ein 39-jähriger Arbeiter geriet in eine Schneefräse und wurde schwer verletzt.

Große Lawinengefahr
Die Lawinengefahr wurde vom Landeswarndienst am Montag generell mit Stufe drei, in höheren Lagen der Karnischen Alpen, der Karawanken und Kreuzeckgruppe mit Stufe vier beurteilt.

Die Tourenverhältnisse in Tirol hätten sich mit dem einsetzenden Südföhn verschlechtert, die Gefahr sei verbreitet als erheblich einzustufen, warnten die Lawinenexperten des Landes. Vor allem die frisch gebildeten Triebschneepakete seien störanfällig und könnten schon durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden, bereits durch das Gewicht eines einzelnen Wintersportlers.

Hannes Wallner, Kronen Zeitung, und krone.at

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