Im Schwurgerichtssaal im Innsbrucker Landesgericht nimmt Schauspieler-Spross Jimi Blue Ochsenknecht am Freitag um 9.30 Uhr als Angeklagter seine bisher schwerste Rolle ein. Die „Krone“ kennt die neuesten Entwicklungen in der brisanten Causa.
Großer Andrang wird heute, Freitag, im Innsbrucker Landesgericht erwartet, wenn sich Jimi Blue Ochsenknecht dort um 9.30 Uhr wegen schweren Betrugs verantworten muss. Wie berichtet, hatte der 33-jährige Deutsche nach einer mehrtägigen Geburtstagsfeier im Hotel Sonne in Kirchberg in Tirol die Rechnung in der Höhe von 13.800 Euro nicht beglichen – dies erfolgte erst nach seiner Festnahme in Hamburg Ende Juni.
23 Tage lang war der Promi-Spross inhaftiert, ehe er gegen eine Kaution, die seine Schwester für ihn hinterlegte, enthaftet wurde. „Der Freiheitsentzug hat ihm verdeutlicht, dass er sich falsch verhalten hat“, sagt sein Tiroler Anwalt Matthias Holzmann zur „Krone“.
Mein Mandant hat sich bereits schriftlich bei dem Geschädigten entschuldigt. Er wird sich in der Hauptverhandlung auch öffentlich entschuldigen.
Der Tiroler Rechtsanwalt Matthias Holzmann
Bild: www.mh-law.at
Diversionsantrag wurde bereits eingebracht
Jimi Blue Ochsenknecht werde im Prozess Verantwortung dafür übernehmen, dass er die Rechnung aus dem Jahr 2021 nicht bezahlt hat, und sich am Freitag auch öffentlich dafür entschuldigen. Allerdings wird das Gericht prüfen müssen, ob der Betrugsvorsatz bereits zur Zeit der Buchung bestand.
Holzmann sieht diesen nicht: „Mein Mandant betont, dass er im Zeitpunkt der Buchung zahlungsfähig und zahlungswillig war.“
Der renommierte Anwalt strebt deshalb für Ochsenknecht ein diversionelles Vorgehen an. Einen entsprechenden Antrag hat Holzmann für den Münchener bereits gestellt.
Neu im Akt: Strafbefehl aus Deutschland
Wenn ein Strafverfahren mittels Diversion beendet wird, erfolgt kein Schuldspruch – und auch keine Verurteilung. Die Richterin kann in diesem Fall dem Angeklagten ein Angebot, etwa im Form einer Geldbuße, unterbreiten. Nimmt der Schauspieler, bekannt aus Filmen wie „Die wilden Kerle“, an, wird das Verfahren eingestellt. Er könnte dann als unbescholtener Mann die Heimreise zu seiner Tochter nach Deutschland antreten.
Zumindest in Österreich unbescholten. Denn überraschenderweise wurde kürzlich ein Strafbefehl aus Deutschland wegen eines Betrugsdelikts im Jahr 2022 aktenkundig.
1400 Euro Anwaltskosten für Geschädigten bezahlt
Aus Sicht der Verteidigung steht ein deutscher Strafbefehl ohne vorherige Hauptverhandlung einer Diversionsmöglichkeit in Österreich aber nicht im Weg. Um sicherzugehen, dass der gesamte Schaden wiedergutgemacht ist, hat Jimi Blue Ochsenknecht vor wenigen Tagen auch noch einen Teil der Anwaltskosten des Hoteliers in der Höhe von 1400 Euro bezahlt. „Geldwert ist alles gutgemacht, was gutgemacht werden kann“, so Holzmann vor dem Prozess.
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