Neue Primatenart

Forscher entdecken auf Madagaskar neue Affenart

Wissenschaft
15.07.2008 11:09
Forscher des Institutes für Zoologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und madagassische Wissenschaftler haben auf Madagaskar eine bisher in der Fachwelt unbekannte Affenart entdeckt. Es handelt sich um kleine, nachtaktive Primaten, die auf den Namen MacArthur's Mausmaki getauft wurden.

Die Tiere leben in den dichten, immergrünen Bergregenwäldern der Makira-Region. Sie wurden von den madagassischen Wissenschaftlern bei einer Bestandserhebung der Lemuren-Fauna entdeckt. Da das Projekt durch die amerikanische MacArthur Foundation gefördert wird, wurde die neue Affen-Art nach der Stiftung benannt. Mit der Entdeckung seien nun insgesamt 16 Mausmaki-Arten auf Madagaskar bekannt, teilte die Hochschule mit.

Verbreitungsgebiet der Tiere sehr klein
Bislang wurde diese Art nur in der Makira-Region gesehen. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Verbreitungsgebiet des MacArthur's Mausmaki sehr klein ist, da mehrere große Flüsse und eine Gebirgskette die Region durchschneiden – diese natürlichen Barrieren könnten die Ausbreitung limitieren.

Nach ihrer Entdeckung wurden den Tieren kleine Gewebeproben entnommen, im Labor des Institutes für Zoologie der Tierärztlichen Hochschule genetisch untersucht und mit den Gensequenzen der 15 bereits bekannten Mausmaki-Arten verglichen. Die neue Art unterscheidet sich nicht nur genetisch, sondern auch in ihren Körpermaßen von der bisher in dieser Region vermuteten Schwesterart, dem Mittermeier’s Mausmaki.

Mensch gefährdet den Lebensraum der Makis
Die Rückzugsorte der seltenen Tiere sind durch Brandrodung und Jagd bedroht, weiß Ute Radespiel von der TiHo Hannover. „Leider gibt es hier, wie in vielen anderen Regionen Madagaskars auch, eine gravierende Bedrohung der verbliebenen Naturräume durch menschliche Eingriffe wie Entwaldung, Brandrodung, Jagd und den Abbau von Bodenschätzen. Es sind dringend Naturschutzaktivitäten geboten, um diesen Tieren langfristig ein Überleben zu ermöglichen“, so die Forscherin.

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