27.05.2008 20:29 |

67 Cent fehlten

Kindergarten droht Mutter mit Gehaltspfändung

Wegen einer angeblich ausständigen Kindergartengebühr in Höhe von 67 Cent (!) drohen einer zweifachen Mutter in Salzburg 200 Euro Strafe. Der Kindergartenbetreiber mobilisierte sogar den Arbeitgeber und verschickte einen Brief zur Gehaltspfändung an den Chef der 37-jährigen Salzburgerin.
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Kinderbetreuung - eine finanzielle Last, die immer mehr Eltern ins Strudeln bringt. Ein harter Brocken auch für Monika L. aus der Stadt Salzburg: "Wir haben gerade unser Haus saniert, da ist sich alles ganz knapp ausgegangen", sagt die zweifache Mutter, die jeden Euro zweimal umdrehen muss. Ihr Sohn Dominik (6) besucht den Kindergarten in der Forellenwegsiedlung, Brüderchen Elias (2) ist in der Rappelkiste in Lehen untergebracht.

Rückstand bar eingezahlt
Beide Einrichtungen werden von der Betreibergesellschaft KOKO betreut. Monika L. erzählt: "Ich war mit 724,67 Euro im Rückstand und hab das dann direkt bei der Zentrale bar eingezahlt." Die Mutter entschuldigte sich auch mehrmals und glaubte, dass damit alles erledigt sei.

Strafe wird vom Gehalt abgezogen
Dann flatterte aber der erste blaue Brief ins Haus: "Ich hab ihn weggeworfen, es ist ja um denselben Betrag gegangen..." Der Kindergartenbetreiber ließ aber nicht locker und schickte einen Bescheid direkt an den Arbeitergeber von Monika L., einem Hotel in der Innenstadt: "Es dreht sich um 67 Cent. Ich soll jetzt 200 Euro Strafe zahlen", kann die zweifache Mama die Maßnahme nicht verstehen. Zum Glück hatte der Chef Verständnis: "Ich bin erst seit zwei Monaten dort Zimmermädchen. Er hat mir versprochen, dass mir der Betrag erst mit dem Urlaubsgeld abgezogen wird", ist sie erleichtert. Beeinspruchen traute sie sich den Bescheid aber nicht mehr. Monika L.: "Der Dominik ist nur noch einen Monat lang im Kindergarten. Das schaffen wir auch noch irgendwie..."

Kindergartenbetreiber will Strafe erlassen
Bei KOKO heißt es auf Anfrage der "Krone" plötzlich: "Da muss beim Rechtsanwalt ein Fehler passiert sein. Die Dame hat alles bei uns einbezahlt", sagt KOKO-Chefin Ricky Veichtlbauer und sie verspricht: "Wir werden das rückgängig machen."

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