Grabungen in Polen

Suche nach mysteriösem “Nazi-Goldzug” gestartet

Wissenschaft
12.08.2016 14:58

Existiert er oder existiert er nicht? Beim Rätsel um einen angeblich in Polen verschollenen deutschen Panzerzug mit Nazi-Gold aus dem Zweiten Weltkrieg - wir berichteten - hat am Freitag die Suche nach dem historischen Schatz begonnen. Ein etwa 60-köpfiger Suchtrupp ist im Einsatz, der Zug wird in einem unterirdischen Tunnel vermutet. Die notwendigen Grabungsarbeiten sollen am kommenden Dienstag starten, die Ergebnisse werden in der nächsten Woche erwartet.

In der Region rund um die westpolnische Stadt Walbrzych in Niederschlesien kursieren seit Jahrzehnten Gerüchte über Schätze, die die Nationalsozialisten in der Endphase des Zweiten Weltkriegs in Tunneln vor der heranrückenden Sowjet-Armee versteckt haben sollen.

"Wir denken, dass es den Zug gibt"
Im Vorjahr behaupteten zwei Hobby-Schatzsucher, mit einem Bodenradar einen deutschen Zug in einem unterirdischen Tunnel entdeckt zu haben. Beweise dafür fehlen bis heute. "Der Zug ist keine Nadel im Heuhaufen. Wenn er da ist, werden wir ihn finden. Wenn wir einen Tunnel finden, ist das auch ein Erfolg. Der Zug ist vielleicht in dem Tunnel versteckt", so einer der Schatzsucher.

Tunnel als Verbindungsstück zu Stollensystem
Das Gebiet am Bahnkilometer 65 zwischen Breslau und Walbrzych wurde in dieser Woche abgesperrt, der Boden geebnet und Bäume gefällt. Die Schatzsucher hoffen, bei ihren Grabungen, die sie auch filmen und ins Internet stellen wollen, auf Bahngleise und einen Tunnel zu stoßen. Die Amateurforscher wollen drei jeweils rund 100 Meter lange Stollen in eine Tiefe von sechs Metern in die Erde treiben lassen. Etwa 60 Arbeiter sind vor Ort im Einsatz. Die Grabungsarbeiten werden von den Amateurforschern selbst sowie von Sponsoren finanziert. Die polnischen Behörden wollten sich nicht beteiligen.

In der Region gibt es freilich sehr viele unterirdische Gänge. Die Nationalsozialisten hatten im nahe gelegenen Eulengebirge unter dem Namen "Projekt Riese" ein monströses Stollensystem von Kriegsgefangenen bauen lassen, das aber nie fertiggestellt wurde. Unklar ist, für welchen Zweck es errichtet wurde. Möglicherweise hätte in dem Gebiet ein Hauptquartier von Adolf Hitler entstehen sollen. Den Schatzsuchern zufolge könnte der von ihnen vermutete Tunnel dorthin führen. "Vielleicht war der Tunnel ein Verbindungsstück", sagte einer der Schatzsuchenden.

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