Crowdfunding:

Zweite Chance für Schlossalm-Investoren

Salzburg
22.12.2016 07:43

Unglaublich, wie die Bürgerbeteiligung für das 85 Millionen Euro schwere Projekt auf der Schlossalm in Bad Hofgastein eingeschlagen hat. In nicht einmal 72 Stunden kamen Anfang Dezember 1,5 Millionen Euro - großteils von Einheimischen - zusammen. Die Warteliste ist so lang, dass es jetzt eine zweite Chance gibt.

Um Missbrauch vorzubeugen ist der Gesetzgeber beim Crowdfunding streng. 5.000 Euro darf eine Privatperson maximal investieren, in Ausnahmefällen 10.000 Euro, insgesamt dürfen auf diese Weise 1,5 Millionen zusammen kommen. "Dass es so schnell geht und mit so einem Enthusiasmus, damit habe ich bei weitem nicht gerechnet. Ich dachte viel mehr, dass wenn über die Wintersaison die Gäste kommen, die 1,5 Millionen langsam erreicht werden", so Franz Schafflinger, Vorstand der Gasteiner Bergbahnen (siehe auch Interview). Doch weit gefehlt.

In nicht einmal 72 Stunden war die Sensationen perfekt, bei Konzert-Tickets würde man sagen: "ausverkauft"! Das Bemerkenswerte: Die vielen, kleinen Investoren sind  Einheimische. Zirka 400 Interessenten kamen zu spät, haben sich in eine Warteliste eingetragen. Die gute Nachricht:  Sie bekommen jetzt eine zweite Chance. Um in keinen Konflikt mit dem Alternativfinanzierungsgesetz zu kommen, wurde innerhalb weniger Tage ein "Vorverkaufsmodell" auf die Beine gestellt. Das funktioniert so: Wenn man zum Beispiel 1000 Euro investiert, dann bekommt man nach fünf Jahren nicht das Geld plus die Zinsen in Form von Gutscheinen zurück, sondern die gesamte Investition plus Gewinn in Form von Gutschriften.

Um 85 Millionen fit für Zukunft machen
Die kann man erstens weiter schenken und zweitens damit Skitickets kaufen. So wird garantiert, dass der Gewinn wieder zurück in die Bergbahnen und somit in die Region fließt. Das freut Bürgermeister Fritz Zettinig besonders, er sieht den Zusammenhalt in der Bevölkerung damit  eindrucksvoll bestätigt. "Unsere Zukunft hängt von diesem Projekt ab. Ohne Tourismus geht es bei uns nicht und die Bergbahnen sind der Leitbetrieb", so der Ortschef zur "Krone". Die Schlossalm  wird in den nächsten zwei Jahren um 85 Millionen Euro fit für die Zukunft gemacht. Die nicht effektive Schrägbahn wird durch eine moderne Gondel ersetzt, im oberen Bereich kommt ein neuer Sessellift. Außerdem entstehen neue Pisten (20 Hektar mehr) und eine effektive Beschneiung inklusive Speicherteich mit 150.000 Kubikmeter Wasserreserve.

MELANIE HUTTER, Kronen Zeitung/red

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