"Krone"-Leserin:

“Ich warnte die Polizei vor dem Paris-Terroristen”

Österreich
23.03.2016 16:55

Hätte der Paris-Attentäter Salah Abdeslam (26) schon zwei Monate früher verhaftet werden können? Eine Burgenländerin sagt jedenfalls: "Ich habe Abdeslam am 19. Jänner im Café Harrer in Sopron gesehen. Das sagte ich auch der Polizei in Eisenstadt." Was mit dieser Anzeige passiert ist, lässt sich nicht mehr klären.

"Ich habe wirklich große Angst. Vor allem um meine Familie", bittet die "Krone"-Leserin, dass ihr Name vertraulich behandelt wird. Dann erzählt die Frau, was ihr noch immer - zwei Monate später - Angst macht: "Die Berichterstattung über die Terroranschläge in Paris habe ich immer aufmerksam verfolgt. Ich weiß von den Fotos genau, wie Salah Abdeslam aussieht. Als ich im Jänner mit einer Freundin ins Café Harrer am Stadtrand von Sopron ging, saß der Mann dann direkt neben mir."

"Telefonierte ständig"
Der Terrorist sei laut der Zeugin "mit einem weiteren arabisch aussehenden Mann an einem Tisch ganz hinten gesessen. Beide Männer haben am Laptop geschrieben und ständig mit ihren Smartphones telefoniert."

"Das ging sicher eine Dreiviertelstunde so dahin. Kurz nachdem ich das Café verlassen habe, wollte ich gleich an der Grenze die Polizisten informieren, aber meine Freundin riet mir davon ab", so die Burgenländerin, die erst am nächsten Tag beim Landesamt für Verfassungsschutz in Eisenstadt Anzeige erstattete.

Diese sei dann laut der Exekutive "ins Innenministerium" geschickt worden. Allerdings lässt sich dort nicht mehr klären, was mit der - vielleicht sehr wichtigen - Information passiert ist. Nur so viel steht fest: Salah Abdeslam wurde erst am Freitag der Vorwoche in Brüssel verhaftet. Und auch das ist eigentlich nur einem Zufall zu verdanken.

Terrorist hielt sich nicht nur in Brüssel auf
Die "Krone"-Leserin bleibt dabei: "Ich bin mir sicher, dass ich Abdeslam im Café Harrer gesehen habe. Der Terrorist war doch nicht die ganzen Monate seit den Pariser Anschlägen nur in Brüssel." Diese Annahme der Zeugin scheint berechtigt: Auch Anti-Terror-Experten kritisieren, dass sich die IS-Attentäter in Europa ungefährdet von Land zu Land bewegen können.

So geriet Salah Abdeslam bereits einmal am 9. September in eine Verkehrskontrolle in Oberösterreich - und durfte weiterfahren. Am 13. November starben in Paris dann 130 Menschen.

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