"Barbarischer Akt"

Taliban peitschen 17-Jährige in Pakistan aus

Ausland
04.04.2009 14:35
In Pakistan sorgt ein Handy-Video für Entsetzen, in dem eine junge Frau ausgepeitscht wird. Präsident Asif Ali Zardari sei von dem "barbarischen Akt" schockiert und habe Ermittlungen zu dem Fall angeordnet, erklärte sein Sprecher nach dem Auftauchen des schockierenden Filmdokuments. Auf der offenbar mit einem Handy aufgenommenen Videosequenz ist zu sehen, wie eine vor Angst schreiende Frau von einem bärtigen Mann 34 Mal mit einer Peitsche geschlagen wird. Die mit einer Burka bekleidete Frau wird dabei von zwei anderen Männern festgehalten (Bilder aus dem Video siehe Infobox).

Die nach Angaben des Nachrichtensenders Geo TV 17 Jahre alte Frau fleht auf dem Video: "Um Gottes Willen, hört auf, bitte hört auf."

Der Vorfall ereignete sich im nordpakistanischen Swat-Tal, wo erst kürzlich das islamische Scharia-Recht eingeführt wurde.  Mit Peitschenhieben bestrafen Hardliner der radikalislamischen Taliban im Swat-Tal und dem Nordwesten Pakistans eine Reihe von Delikten. Taliban-Sprecher Muslim Khan sagte, die Frau habe drei Jahre lang eine Affäre mit ihrem Schwiegervater gehabt.

Beide hätten die "Sünde" gestanden, sagte Khan. Der Schwiegervater sei auch bestraft worden. Die Bestrafung der Frau sei richtig gewesen, hätte allerdings besser nicht öffentlich stattfinden sollen.

Die pakistanische Menschenrechtsaktivistin Samar Minallah sagte der Nachrichtenagentur AFP, ihr sei das Video von Menschen aus dem Swat-Tal übergeben worden, um die Misshandlung in westlichen Medien publik zu machen. Es handle sich um eine 17-Jährige aus dem Dorf Kala Killey, die aufgrund "suspekter und falscher Indizien" ausgepeitscht worden sei.

Nach Angaben von Einheimischen und der Regierung der Provinz North West Frontier stammt das Video vom 3. Jänner. Es entstand  vor der umstrittenen Einigung mit Taliban-nahen Geistlichen, im Swat-Tal das Scharia-Recht einzuführen. Im Gegenzug verkündeten die mit den Taliban verbündeten Islamisten eine unbegrenzt geltende Waffenruhe. Einem Taliban-Sprecher zufolge ist das Video ein Jahr alt. Die Veröffentlichung sei jetzt ein Versuch, die Waffenruhe zu sabotieren.

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