Neue Analyse zeigt:

Viele Mars-Meteoriten älter als bislang gedacht

Wissenschaft
06.03.2014 20:00
Die meisten Meteoriten vom Mars sind deutlich älter als bis dato angenommen. Wie Analysen eines norwegisch-französischen Forscherteams zeigen, stammen viele von einer uralten Ebene auf dem Roten Planeten. Statt nur maximal 600 Millionen Jahre seien die Steine mehr als vier Milliarden Jahre alt, schreiben Stephanie Werner von der Universität Oslo und ihre Kollegen.

Rund 150 Meteoriten vom Mars sind bisher auf der Erde gefunden worden. Rund drei Viertel davon sind sogenannte Shergottiten, benannt nach dem ersten Fundort Sherghati in Indien. Diese Mars-Meteoriten hatten Forscher durch ihr in geologischen Maßstäben junges Alter überrascht: Sie schienen erst vor 150 bis 600 Millionen Jahren kristallisiert zu sein.

Zusammensetzung neu analysiert
Jetzt haben Werner und ihre Kollegen die Zusammensetzung der Mineralien in den Meteoriten genauer analysiert und mit derjenigen im Mojave-Krater (kleines Bild) auf dem Mars verglichen. Sie kommen zu dem Schluss, dass dieser Krater die Quelle vieler Shergottiten ist. Der 55 Kilometer breite Krater ist vor weniger als fünf Millionen Jahren in das Xanthe-Terra-Plateau geschlagen worden, das mit 4,3 Milliarden Jahren eine der geologisch ältesten Regionen auf dem Mars ist.

Damit sind auch die Shergottiten (das Bild zeigt ein 452,6 Gramm schweres Exemplar, das am 30. Oktober 1999 in Los Angeles gefunden wurde) bereits vor 4,1 bis 4,3 Milliarden Jahren kristallisiert und so nicht die jüngsten, sondern die ältesten Gesteinsproben vom Roten Planeten, wie Werner und Kollegen im Fachmagzin "Science" argumentieren.

Blei-Isotope deuten auf hohes Alter hin
Unterstützt werden sie von der Analyse der verschiedenen Blei-Isotope in den Meteoriten, die ebenfalls auf ein hohes Alter hindeuten. Vermutlich seien andere geologische Uhren in den Meteoriten durch erneutes Aufschmelzen beim Einschlag oder durch die Einwirkung von Wasser zurückgesetzt worden und hätten daher ein junges Alter angezeigt, schreiben die Forscher.

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