Keine Abschiebung

Schießerei in Milieu von Asylanten: Alle dürfen bleiben

Salzburg
30.11.2010 08:57
Die Schweizer haben sich festgelegt: Kriminelle Asylanten sollen sofort abgeschoben werden. In Salzburg ist davon keine Rede. Zuletzt sorgte in St. Johann (Pongau) eine brutale Auseinandersetzung im Asylwerber-Milieu für Aufregung. Abschiebung? Keine Spur – ganz im Gegenteil. Die „Krone“ kennt die Hintergründe.

Es war am 14. November gegen 23.30 Uhr. Auf einem Parkplatz in St. Johann treffen sich zwei Männer aus dem Milieu: ein 40-jähriger Tschetschene und ein 30-jähriger Georgier. Es geht um Reifen, die im Asylanten-Quartier verstaut worden waren. Und um die Frage, ob einer den anderen verpfiffen hat. Beide bringen zur "Aussprache" Begleiter mit – und sind bewaffnet.

Sieben Mal auf Auto gefeuert
Plötzlich sticht der Tschetschene aus dem offenen Autofenster heraus zu, er trifft den Georgier im Bauch. Der zückt eine Waffe und feuert sieben Mal auf das Auto. Er trifft den Widersacher aber nicht. Der Schütze wird mit seiner Stichverletzung in das Spital nach Zell am See eingeliefert und dort im Auftrag des Staatsanwaltes verhaftet – der Messerstecher bleibt auf freiem Fuß.

Tschetschene bereits mehrfach aufgefallen
Recherchen der "Krone" beweisen: Die zwei Männer sind längst amtsbekannt. Der Tschetschene hatte bereits mit der Polizei zu tun, ehe er das Messer zückte – es ging um Diebstahl, Schlepperei und Körperverletzung. Der Mann hat vier Kinder, von denen zwei in Österreich zur Welt kamen. Sein Antrag auf Asyl wurde in erster Instanz abgelehnt, er legte Einspruch ein. Der Fall liegt noch am Asyl-Gerichtshof. Bis eine Entscheidung gefallen ist, hat der 40-Jährige die Grundversorgung.

Asylantrag abgelehnt - aber "gut integriert"
Der schießwütige Georgier ist noch unbescholten. Sein Asylantrag wurde abgelehnt – aber der Asylgerichtshof legte fest, dass er samt Gattin und Kind nicht abgeschoben werden darf, weil die Familie in Österreich so "gut integriert" ist. Denn seine Frau betreibt eine Website im Internet, engagiert sich in einer Kirche – und arbeitet bei der Flüchtlingsorganisation Amnesty International mit. Die Exekutive muss zu den zwei Fällen schweigen: "Sonst werden wir mit Klagen eingedeckt", erklärt Sicherheitsdirektor Franz Ruf.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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