Mit einem Freispruch endete der Prozess gegen den Wildoner Bürgermeister Helmut Walch am gestrigen Mittwoch in Graz. Ihm war Vorteilsnahme vorgeworfen worden: Er soll Grundstücke billig gekauft haben, nachdem er für die Umwidmung des Areals gesorgt hatte.
Die Anklage der Korruptionsstaatsanwaltschaft war auf den ersten Blick spektakulär: Nachdem eine Baufirma eine Ackerfläche im Gebiet von Weitendorf gekauft hatte, soll der Bürgermeister sich um eine schnelle Umwidmung in Bauland gekümmert haben und als "Dankeschön" zwei Parzellen zu vergünstigtem Preis erhalten haben.
Rasche Umwidmungen
"Jeder Bürgermeister freut sich, wenn in der Gemeinde was weitergeht und zeigt Entgegenkommen", erklärt Ortschef Walch. Tatsächlich waren auch andere Umwidmungen in seiner Zuständigkeit rasch abgewickelt worden - mit großer Zustimmung aller Fraktionen im Gemeinderat.
"Schlechtes Licht"
"Mit ist heute klar, dass es ein schlechtes Licht macht, dass ich auch ein Grundstück gekauft habe", gesteht er. Dass er es zum günstigeren Preis bekam läge hauptsächlich daran, dass er der erste Interessent war und die Parzelle im Vergleich zu den anderen bereits aufgeschlossen gewesen sei, erklärt der ebenfalls angeklagte Geschäftsführer der Baufirma.
Gemeinde "politisch gedreht"
Der Anwalt des Bürgermeisters sprach gar von politischen Motivationen hinter den Anschuldigungen, "weil mein Mandant die Gemeinde nach vielen Jahrzehnten politisch gedreht hat". Seit der Wahl des SP-Mannes brodelt es gehörig in Wildon - zuletzt war ja auch ein Misstrauensantrag gegen ihn eingebracht worden.
Freispruch
Für den Richter gab es zwar in der vorliegenden Sache auch ein "schiefes Licht", aber keine ausreichenden Beweise für eine Verurteilung. Freispruch - nicht rechtskräftig!
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