Ehepaare als Opfer

“Ja” zu Betrug: Beamtin kassierte in eigene Tasche

Österreich
02.12.2017 07:01

Das Paar im siebenten Himmel, eine gemeinsame Zukunft vor Augen - "was kostet die Welt"? Mitunter viel: Denn eine 46-jährige Standesbeamtin in einem der beliebtesten Vermählungs-Orte Niederösterreichs soll "Liebende" finanziell schamlos ausgenutzt und sie abgezockt, Staat und Behörde ruhigen Gewissens betrogen haben …

"Drum prüfe, wer sich ewig binde" - Friedrich Schiller hat diese literarischen Worte einst verfasst, dachte dabei aber wohl nicht an Standesbeamte. Im konkreten Fall an eine 46-jährige Standesbeamtin in einer idyllischen Gemeinde im Waldviertel. Die kriminell-"geschäftstüchtige" Frau steht nämlich im Verdacht, seit 2014 jahrelang Ehepaaren überhöhte Gebühren verrechnet und bei entsprechenden Zahlungen an den Bund und den Standesamtsverband oftmals ein Auge zugedrückt zu haben.

Bislang hatte die Standesbeamtin lediglich mit den viel zitierten "kleinsten Handschellen der Welt" zu tun - bei noch ein paar Betrügereien mehr (es gilt freilich die Unschuldsvermutung) könnten es auch die "großen" werden.

Ehepaare, Behörde und der Staat als Opfer
Derzeit steht sie im Verdacht, insgesamt 21.000 Euro mit dem "Geschäft der Liebe" in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben.

Um 6000 Euro Zusatzgebühren wurden laut Anklage Dutzende Brautpaare geprellt, auf 2500 Euro musste der Bund verzichten - 12.500 Euro sollen am Standesamtsverband vorbeigeschleust worden sein.

Die Frau wurde nach den ersten Unregelmäßigkeiten aufgrund von Rechnungsabschlüssen umgehend aus dem Dienst entlassen. In Kürze muss sich die 46-jährige Verdächtige am Kremser Landesgericht wegen Amtsmissbrauch verantworten.

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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