GPS-Bojen, gechippte Fische und DoRIS – auf der Donau treffen Hightech-Projekte auf die Wiederherstellung der Natur. Die „Krone“ begab sich mit SPÖ-Minister Peter Hanke aufs Schiff.
Der Mann mit den Vogel-Motiven auf dem Hemd kennt sich am besten mit den Fischen aus. Prof. Thomas Hein von der Boku ist Leiter des Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement und leitet die größte Volkszählung, die es unter Wasser je gegeben hat: „Wir haben derzeit rund 15.000 Fische gechippt.“
Antennen messen, wohin Fische wandern
Aber wieso? Um wissenschaftlich fundierte Daten über ihr Verhalten zu gewinnen. Prof. Hein: „Über Antennen kann gemessen werden, wohin Fische wandern, wie weit sie schwimmen, welche Routen sie nehmen und wann sie Nebenarme oder Zuflüsse nutzen.“ So haben die Forscher auch viel über die Fluchtrouten der Tiere erfahren, als im Vorjahr das Hochwasser die Donau geflutet hat.
Pflanzenöl betreibt Schiff
Hein erzählt all das auf einem Spezialschiff für die Wartung der Wasserstraße, das mit hydriertem Pflanzenöl unterwegs ist – und an diesem Tag eine hochkarätige Mannschaft trägt. Neben viadonau-Chef Hans-Peter Hasenbichler und Projektleiter Robert Tögel vor allem den zuständigen Mobilitätsminister Peter Hanke von der SPÖ, der mit dem Termin auf dem Wasser für ein paar Stunden seine eigene Fluchtroute abdeckt – kurz einmal weg von den Problemen auf dem Festland, die diese Woche bei der Regierungsklausur besprochen werden müssen.
„Mit den Donauprojekten sind wir in Österreich europaweit im Spitzenfeld“, erklärt der Minister. Die Liste der Erfolge über und unter der Wasseroberfläche ist lange. Da wäre etwa die flexible Infrastruktur. „Keine fixen Inseln oder Buhnen mehr, sondern Elemente, die bei Niederwasser eingesetzt und bei Hochwasser entfernt werden“, so Hasenbichler, der vor allem dieses Ziel ausgibt: „Wir lernen vom Fluss. Wir können nicht gegen die Natur arbeiten, sondern nur mit ihr.“
Wenn nur die Natur eine Rolle spielt
Bei seiner Tour durch die Wasserstraße staunt Hanke über die Christian-Doppler-Labore, die GPS-Bojen, die den Schiffen die Fahrrinne anzeigen und DoRIS, dem Telematik-System der Donau. Am spektakulärsten wird es, wo Technik keine Rolle spielt und auch der Mensch nicht mehr. Unter dem trockenen Begriff Renaturierung wurde der Donau das größte Geschenk gemacht: dem Fluss des Lebens seinen Lauf lassen.
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