Lage spitzt sich zu

Tourismus: Viel zu wenig Fachkräfte und Lehrlinge

Tirol
27.05.2018 13:11

Das Problem ist nicht neu, doch es hat neue Dimensionen erreicht! Tirols Tourismusbetriebe suchen zum Saisonstart händeringend Mitarbeiter. Beim AMS waren zuletzt mehr als 1500 offene Stellen gemeldet, für 230 Lehrstellen gab es nur 12 Bewerber. Die Fehler der vergangenen Jahre zeigen jetzt volle Wirkung.

Tirols Tourismus hat - wie berichtet - einen Rekordwinter hinter sich und blickt auf eine vielversprechende Sommersaison. Das Angebot stimmt: Viele Top-Hotels und ein grenzenloses Freizeitangebot. Was fehlt, das sind Mitarbeiter!

Am letzten Stichtag Ende April hatte das AMS Tirol mehr als 1500 Tourismusjobs im Angebot. Dort verweist man darauf, dass derzeit die Zahl noch höher ist, weil die Sommersaison noch nicht voll angelaufen ist. Ein ähnliches Bild bei den Lehrstellen: 230 wären sofort verfügbar. Aber nur 12 Jugendliche suchen einen Job im Tourismus.

Weniger Saisonniers
„Die Mitarbeitersuche ist unsere größte Herausforderung“, räumt Josef Hackl, Spartenobmann in der Tiroler Wirtschaftskammer, ein. In den vergangenen Jahren wurden die Lücken mit Saisonkräften aus dem Osten Deutschlands und osteuropäischen Ländern gefüllt. Doch die kommen nicht mehr so zahlreich. Auch das Kontingent für Saisonniers aus Nicht-EU-Staaten sinkt. „193 wurden Tirol zugesprochen. Wir wollen aber 70 mehr“, erklärt Hackl. Er hofft, dass zumindest 30 zusätzlich genehmigt werden.

Weniger Tiroler Mitarbeiter
Am heimischen Arbeitsmarkt hat der Tourismus nicht den besten Ruf. Das zeigt sich am eindrucksvollsten bei den Lehrlingen. Vor zehn Jahren wollten noch 21 Prozent aller Lehrlinge in den Tourismus, heute sind es nur mehr elf Prozent. Ohne Hunderte Praktikanten aus den Tourismusschulen sei die Sommersaison nicht zu bewältigen, erklärt der Spartenobmann.

Gewerkschaft und Arbeiterkammer fordern bessere Entlohnung und Arbeitszeiten. Das allein ist es aber nicht. Fieberhaft wird nun nach Modellen gesucht, um wieder mehr Tiroler für den Tourismus zu begeistern. Am Wilden Kaiser hat man dafür ein EU-Projekt gestartet.

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