Starkes Wachstum

EU: Rosige Zeiten für Österreichs Wirtschaft

Österreich
07.02.2018 14:00

Österreichs Wirtschaft ist 2017 nach Schätzungen der EU-Kommission doppelt so rasch gewachsen wie 2016. Für 2017 schätzt die EU-Kommission den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 3,1 Prozent gegenüber 1,5 Prozent 2016, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Winter-Konjunkturprognose der Brüsseler Behörde hervorgeht. Für heuer sagt die EU-Kommission 2,9 Prozent Wachstum voraus, 2019 sollen es 2,3 Prozent werden.

Damit übertrifft Österreich die Erwartungen der EU-Kommission vom Herbst, als für 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent, für heuer 2,4 Prozent und für kommendes Jahr 2,3 Prozent vorhergesagt wurden. Auch die gesamte Eurozone liegt in ihren Wirtschaftsaussichten über den Prognosen der EU-Kommission vom November, doch fällt der Unterschied nicht so stark wie im Fall Österreichs aus: In ihrer aktuellen Winterprognose geht die EU-Kommission für die Eurozone heuer von einem Plus von 2,3 Prozent und 2019 von 2,0 Prozent aus. Im Herbst hatte sie 2,1 bzw. 1,9 Prozent für den Euroraum vorhergesagt. Auch das Wachstum für 2017 wurde für die Eurozone "nur" von 2,2 auf 2,4 Prozent nach oben korrigiert.

"Österreich profitiert vom verstärkten Welthandel"
"Österreich hat klar vom verstärkten Welthandel und zusätzlicher Nachfrage aus den Nachbarländern profitiert", schreibt die EU-Kommission in ihrer Winterprognose. Nach einem moderaten Wachstum der österreichischen Ausfuhren von 1,9 Prozent im Jahr 2016 hätten sich die Exporte 2017 ersten Schätzungen zufolge um mehr als fünf Prozent erhöht. Auch die Importe nach Österreich hätten deutlich zugelegt. "Das Wachstum war vor allem durch Inlandsnachfrage angetrieben, mit starken Investitionen, besonders in den Bereichen Maschinenbau, Infrastruktur und Bauwesen." Der private Konsum sei auch stark gewesen, nicht zuletzt wegen der Steuerreform von 2016.

Privater Konsum dürfte stabil bleiben
2018 und 2019 werden nach Einschätzung der EU-Kommission die Investitionen weiter das Wachstum befeuern, aber in etwas geringerem Ausmaß als 2017. Der private Konsum dürfte wegen guter Arbeitsmarktbedingungen und erwarteter niedriger Arbeitslosenraten stabil bleiben. Die Exporte würden vor dem Hintergrund solider Aussichten für den Welthandel weiter robust wachsen, aber die Wachstumsrate werde erwartungsgemäß in den beiden Jahren 2018 und 2019 etwas moderater als im Vorjahr ausfallen.

Inflation in Österreich pendelt sich heuer bei 2,1 und 2019 bei 1,9 Prozent ein
Die Inflationsrate in Österreich ist 2017 nach Schätzung der EU-Kommission auf 2,2 Prozent angestiegen - 2016 hatte die Teuerung nur 1,0 Prozent betragen. Die jüngste Entwicklung führt die Kommission nicht nur auf den Anstieg des Ölpreises, sondern auch auf die Teuerung bei Industriegütern, Restaurants, Hotels, Flugtickets und Mieten zurück. Die Inflationsrate wird sich in Österreich nach der aktuellen Winterprognose heuer bei 2,1 und 2019 bei 1,9 Prozent einpendeln. Für die gesamte Eurozone erwartet die EU-Kommission heuer eine gegenüber 2017 unveränderte Teuerungsrate von 1,5 Prozent und einen leichten Anstieg auf 1,6 Prozent im nächsten Jahr.

EU-Wirtschaft: Höchstes Wachstum seit zehn Jahren
Insgesamt sind die Volkswirtschaften der EU 2017 so schnell gewachsen wie seit zehn Jahren nicht. Mit der geschätzten Steigerung von 2,4 Prozent des BIP "übertrifft die europäische Wirtschaft alle Erwartungen und dürfte bis ins nächste Jahr hinein robust wachsen", sagte EU-Kommissions-Vize Valdis Dombrovskis am Mittwoch in Brüssel. Positiv sei zudem, dass sich die Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten verringert hätten. "Arbeitslosigkeit und Haushaltsdefizite sind weiter rückläufig, und endlich nehmen auch die Investitionen wieder nennenswert zu", so EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Außerdem hätten Strukturreformen und Fiskalpolitik zu mehr Ausgewogenheit geführt.

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