So eigenartig das für viele auch klingen mag, so ist es dennoch das Ergebnis realer Überlegungen. Auch wenn der Präsident der USA seine Beschlüsse nach Belieben, also nach Gutsherrenart, in die Tat umsetzt, Handelskriege durch Zölle anheizt und damit Handelsverträge und Regeln, die die WTO vorgibt, an die Wand fährt, so bleibt er dennoch die einzige Adresse, an der sich Putin orientiert. Sosehr auch die Hoffnung bei so manchem besteht, dass sich die USA längerfristig ins eigene Fleisch schneiden, so ändert das nichts daran, dass die USA einen ganz entscheidenden Vorteil Europa gegenüber haben. Es ist die Ressource Energie, die diesem Land kostengünstig zur Verfügung steht. Umso mehr, weil der Klimaschutz für Trump keine Rolle mehr spielt. Es wird deutlich, dass in Zukunft nicht Solidarität, sondern das Recht des Stärkeren globale Entscheidungen stark beeinflussen wird. Ähnliches gilt auch für Russland. Zu meinen, Europa könne sich von diesem Land energiemäßig unabhängig machen, war nie realistisch. Dieser Traum ist spätestens jetzt zerplatzt. Abgesehen davon war vieles von dem, was den Menschen bisher vorgespiegelt wurde, reine Symbolpolitik. Denn bis heute gelangen russisches Öl und Gas über Spanien, Antwerpen und Rotterdam nach Europa! Das ist auch verständlich, denn Europas Wirtschaftsmodell besteht im Großen und Ganzen darin, Rohstoffe einzuführen, diese äußerst energieintensiv zu „veredeln“ und zu verkaufen. Der Höhenflug der Energiepreise macht unsere Produkte für den Rest der Welt preislich uninteressant. Daher ist eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland, besonders in wirtschaftlicher Hinsicht, für Europa essenziell. Zu meinen, die Trump-Administration habe nur mutwillige Zerstörung von Strukturen im Sinn, der irrt gewaltig. So entspricht es durchaus dem Slogan „Amerika zuerst“, wenn Trump den Europäern den Eindruck vermittelt, an der Unterstützung der NATO nicht mehr interessiert zu sein. Sein Plan geht bereits auf, indem die EU mit der Aufrüstung beginnt und der amerikanischen Rüstungsindustrie zu finanziellen Höhenflügen verhilft! Europa wird sich also als kleineres Rädchen mit den USA mitdrehen müssen und hoffen, dass Trump möglichst bald den Ukrainekrieg beendet, um selber wieder „atmen“ zu können. Das sind leider keine schönen Aussichten, aber für die EU überlebenswichtig.
Herbert Höselmayer, Klostermarienberg
Erschienen am Mi, 2.4.2025
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