Das freie Wort

Wildbienen und „Grünes Netz“

„Unser“ Umweltredakteur Mark Perry hatte vor gar nicht langer Zeit höchst brisante Themen in der „Kronen Zeitung“ ins Bewusstsein gebracht. Die Wildbienenarten gehen erschreckend zurück. Dass der Fortbestand der meisten Pflanzen von der Bestäubung abhängt, ist kaum geläufig. Die Bienen fallen uns auf, aber etwa 75% unserer Insektenbiomasse ist bereits verschwunden. Sieht man an der Windschutzscheibe des Wagens nach längerer Autobahnfahrt. Hatte man früher praktisch abspachteln müssen, kleben jetzt vielleicht zwei zerplatzte Insekten drauf. Die Ursachen sind vielfältig, vor allem der Einsatz von Insektiziden und Herbiziden. Über Umweltschutz spricht jeder, aber genauso bekämpft selbst jeder Kleingärtner mit Chemikalien, was er als Unkraut ansieht. Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche. Seit Jahrzehnten gab es Hunderte Konferenzen zum Thema Klimawandel und Umweltschutz. Wirklich geändert hat sich nichts. Die Gletscher schmelzen, das Wasser wird fehlen, „wir“ bauen aber weiter Wasserkraftwerke. Die letzte Energiestatistik zeigt, trotzdem stammen 66,4% der in Österreich verbrauchten Energie nach wie vor aus Öl und Gas. Schon 2005 war bei der 3-tägigen Konferenz „Energie Zukunft Austria“ aufgezeigt worden, wir brauchen außer einem Energieumstieg auch intelligente Netze zur Nutzung der Energie. Jetzt, 20 Jahre später, kommen „wir“ drauf, das würde 11 Milliarden Euro kosten. Was wird sich ändern? Politiker werden salbungsvoll reden wie bisher. Und alles geht grundsächlich weiter wie gehabt.

Helmut Belanyecz, Wien

Erschienen am Fr, 19.4.2024

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