Das freie Wort

Konzerndatenbank

Finanzminister Magnus Brunner will Lehren aus der Signa- Pleite ziehen und eine Konzerndatenbank etablieren, damit, so seine Aussage, Firmengeflechte besser überblickt werden können. Nach derart spektakulären Causen darf nicht zur Tagesordnung übergegangen werden, so der Finanzminister. Wieder einmal die Erkenntnis, die stets nach größeren Insolvenzen zu hören ist. Es sind vor allem die undurchsichtigen und verschachtelten Konzernkonstruktionen, die enormen Schaden für Anleger, Zulieferer und Arbeitnehmer verursachen. Meist sind der Staat und damit der Steuerzahler gefordert, um die finanziellen Schäden auszugleichen oder freigesetzte Arbeitnehmer zu unterstützen. Ob Hypo Alpe Adria, Commerzialbank Mattersburg oder jetzt Signa, Bilanzen werden meist verspätet oder gar nicht vorgelegt. Aufsichtsräte scheinen überfordert oder blicken nicht so genau hin, und die perfekte Vernetzung der Führungskräfte mit der Politik macht Wegschauen oder Nachsicht leichter. Es gibt genügend staatliche Aufsichtsgremien und umfangreiche Datenbanken, die ermöglichen, dass Konzerne gleich wie kleine Unternehmer überprüft werden. Was fehlt, ist die Bereitschaft, unbeachtet der bestehenden Vernetzungen von Kontrollgremien, Konzernleitungen und Firmenchefs, die vorgesehene Überprüfung der Geschäftstätigkeit durchzuführen. Gesetze und Vorschriften sind so gut wie diese angewendet und deren Einhaltung durchgesetzt wird. Nicht Datenbanken fehlen, was fehlt, ist der sachkundige Blick auf Bilanzen und Geschäftsberichte und Strafen, wenn Verschleierung oder Missachtung der gesetzlichen Bestimmungen beweisbar sind.

Franz Peer, Linz

Erschienen am Mi, 28.2.2024

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