Im kleinen Schweizer Bergort Davos traf sich die Elite aus Politik und Wirtschaft von 16. bis 20. Jänner 2023 zum 53. Weltwirtschaftsforum 2023 (kurz WEF). Das Motto des Forums lautete: „Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt!“ Im Fokus standen Themen wie Klimaschutz, Inflation, Ernährungssicherheit und der Krieg in der Ukraine. Die gut 1000 Mitgliedsunternehmen zahlen einen Jahresbetrag von 60.000 Franken. Hinzu kommen noch für jeden anreisenden Firmenvertreter 27.000 Euro, schreibt der deutsche Wirtschaftsjournalist Jürgen Dunsch in seinem Buch „Gastgeber der Mächtigen!“. Politiker und Gäste bezahlen nichts. Ein Risikobericht im Auftrag des WEF entwarf vor zwei Wochen ein düsteres Bild für die Zukunft, und zwar: Die Kluft zwischen den armen und den reichen Ländern könnte wachsen, und das sei in der Menschheitsentwicklung der erste Rückschritt seit Jahrzehnten. Gewarnt wurde vor Wirtschaftskriegen, vor der grassierenden Inflation, sozialen Unruhen, geowirtschaftlichen Konfrontationen und der Gefahr eines Atomkriegs. Vor allem der brutale und anhaltende Krieg in der Ukraine beherrschte das Treffen maßgeblich. Aber es gab auch viel Kritik an der Veranstaltung – und es ging auch ums Geld. Insider meinten, dass nicht nur Podiumsdiskussionen stattfanden, sondern dass im kleinen Kreis in Hinterzimmern auch demokratische Prozesse umgangen worden sein könnten. Insgesamt wurden fast 2700 Teilnehmer erwartet. Nach Angaben des Zürcher Flughafens war rund um das WEF allein für Zürich mit etwa 1000 zusätzlichen Flugbewegungen zu rechnen. Somit reisten rund zehn Prozent der Teilnehmer per Privatjet an. Laut Greenpeace emittierten die Jets dabei 7400 Tonnen CO2. Das entspreche dem Ausstoß von 260.000 durchschnittlichen Autos in einer Woche. Es kommt einer Heuchelei gleich, indem man uns unsinnige Sparmaßnahmen aufoktroyieren will, während der Klimaschutz durch die Anreise mit teuren Privatjets mit Füßen getreten wird. Die Teilnehmer dürften auch nichts von den kostengünstigen Videokonferenzen halten, wie es in den Zeiten der Corona-Pandemie üblich war. Ob beim Weltwirtschaftsforum nur heiße Luft produziert wurde oder ob weltverbessernde Maßnahmen eingeleitet werden konnten, werden uns wohl die Kommentatoren erläutern. Jedenfalls war das Treffen für den Zürcher Flughafen (Landegebühren) und die Region in und um Davos allemal ein Gewinn.
Peter Puster, Feldkirchen bei Graz
Erschienen am Di, 24.1.2023
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Wie man inzwischen weiß, war die von der Kurz-Regierung groß angekündigte Ersparnis von einer Milliarde Euro durch Zusammenlegung der Krankenkassen, ...
Es war eines der Prestigeprojekte der Regierung von Kurz und Strache. Es wurde uns erklärt, dass dies eine Milliarde für die Versicherten bringt und ...
Die nun von maßgeblichen Stellen eingeleitete Diskussion über die von der Regierung Kurz aus parteipolitischen Überlegungen beschlossene Reform des ...
Die Zerschlagung der Gebietskrankenkassen hat doch nur einem Ziel der damaligen ÖVP-FPÖ-Regierung gedient: nämlich die SPÖ-FSG-Macht zu brechen. Es ...
So lautet die „Krone“-Schlagzeile vom 15. Juli. Sukzessive soll und wird das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten! Aber wenn sich die Kassen der EU ...
Vorweg, ich bin kein Raucher! Was sich aber die EU erlaubt, ist eine Frechheit. Ständig werden Autofahrer, Raucher etc. zur Kassa gebeten. Sie selber ...
Jetzt will sich die EU auch noch unsere Tabaksteuer einverleiben. Diese Steuer wird der Gesamtmasse des Staatshaushaltes zugeführt und damit werden ...
Jedes Jahr die selben Schlagzeilen! Über manche Touristen, die immer noch glauben, dass Kühe lila sind, wundert man sich nicht mehr. Aber in diesem ...
Die malerischen Almen sind beliebte Ausflugsziele für Wanderer und Naturliebhaber. Eine Gefahr lauert dort: Kühe, die friedlich grasen und zugleich ...
So wichtig die Tatsache ist, angesichts der steigenden Zahlen von Menschen mit psychischen Problemen, die medizinischen Angebote auszubauen, sollte ...
Der Rechnungshof will die von der FPÖ gemeldeten EU-Wahlkampfkosten prüfen, da Ungereimtheiten aufgefallen sind. Die Kickl-Partei regt sich darüber ...
Sehr geehrter Herr Mölzer, Sie sprechen mir aus der Seele. Während bei anderen Nationen alle Spieler ihre Hymnen mitsingen, ist der österreichische ...
Kann mir jemand erklären, warum Österreich trotz „freiwilliger“ doppelter (!) EU-Budgetzahlung dennoch ein Defizitverfahren angehängt wird, ohne dass ...
Unglaublich, auf das Trinkgeld zuzugreifen! Was denken sich diese Menschen eigentlich? Sie sollten einmal selbst diesen Job bei dem Gehalt ausführen, ...
Ein Dienstwagen mit Swarovski-Steinen, was sagt man dazu? Dekadent bis zum geht nicht. Wie müssen sich die „normalen“ Arbeiter, Alleinerziehenden und ...
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.