2010 Zwei Bilder in der „Krone“, die in erschütternder Weise zeigen, was aus einer Milliardenhilfe nach einem Horror-Beben geworden ist. Der Unterschied der beiden Bilder, 2010 – nach dem Beben und 2020 – sind geringfügig. Der Regierung wird vorgeworfen, Geld aus dem Hilfsfonds veruntreut zu haben, das eigentlich für den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben 2010 verwendet werden sollte. Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Geschätzte 1,8 Millionen Menschen waren auf einem Schlag obdachlos geworden. Hilfsorganisationen bauten Hütten aus Holz. Aus der Übergangslösung ist inzwischen ein Dauerzustand geworden. Korruption ist das Übel der Armut. Zehn Jahre nach dem Erdbeben ist von dem Versprechen der internationalen Gemeinschaft Haiti „besser wieder aufzubauen“, wenig zu spüren. Nichts gegen Spenden. Aber es sollte schon eine Möglichkeit der Kontrolle geben, dass das gespendete Geld auch dort ankommt, wo es benötigt wird. Die beiden Bilder zeigen aber die traurige Realität. Es ist sehr wichtig, dass gespendet wird, aber für die, die es brauchen, und nicht für korrupte Politiker. Eine rigorose Überprüfung der Spendengelder müsste eine Selbstverständlichkeit bei der Internationalen Staatengemeinschaft werden und sein. Ohne Wenn und Aber.
Gerhard Forgatsch Wien,
Erschienen am Di, 14.1.2020
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