Die letzten dich kosenden Sonnenstrahlen, Sonnenhungrige, die sich in deren Wärme noch aalen, die Spinnweben, die durch die Lüfte schwingen, dies kann meine Seele zum Abheben bringen. Manchmal streifen behutsam dich diese Fäden, die zarten, die Blumenpracht geht bald zur Neige in deinem Garten. Das Obst wird gelagert für den Winter zum Verzehr, die Weingärten stehen bald schon traurig und leer. Von den leuchtenden Herbstfarben wird gesättigt dein Augenlicht, das Dunkle, die Stille der Nacht schon früher hereinbricht. Die lauen Sommerabende werden rar, im rauen Waldviertel gibt es mitunter Frost sogar. Es ist dies die Neige von der überaus reichen Natur bis zum Stillstand des Wachstums auf Feldern, Wiesen und Flur.
Agnes Thinschmidt, Wien
Erschienen am Mo, 28.10.2019
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