Angesagte Krisen finden nicht statt? Von wegen! Verharmlosungen, Schönfärbereien und politische Verantwortungslosigkeiten werden uns immer einholen. Die Frage ist immer nur wann. Fest steht nur, dass wir nicht unbeschadet aus der Sache herauskommen. Zu viele Gefahren wurden stets viel zu lange ignoriert. Selbst die von jener Sorte, die ohne das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Finanzwelt gar nicht existieren würden. Gefahren wie etwa eine weltweite Schuldenkrise und ihre Folgen. Seit Jahren haben immer mehr kritische Stimmen vor so einer Krise gewarnt. Genauso lange mussten sie sich als Verschwörungstheoretiker und Angstmacher kritisieren lassen. Das kennt man ja aus anderen Problemzonen. Und jetzt? Laut „Schuldenreport 2018“ droht immer mehr Ländern eine Zahlungsunfähigkeit. Von den für den Report untersuchten 141 Ländern, die nicht der OECD angehörten, seien 119 kritisch verschuldet. 13 Länder mussten ihre Schuldenrückzahlungen bereits ganz oder teilweise einstellen. Zuletzt stieg die Summe der Schulden weltweit auf knapp 7 Billionen US-Dollar. Die Krise, vor der jahrelang gewarnt wurde, ist also im Jahr 2018 Realität. Die Hauptursache für die Schuldenexplosion der letzten Jahre liegt laut dem aktuellen Bericht im globalen Norden. Niedrige Zinssätze in den Industriestaaten führten zu einem Kredittourismus im globalen Süden. Aber auch Länder, deren Wirtschaft stark auf den Export ausgerichtet ist, haben mit drohender Verschuldung zu kämpfen. So weit, so logisch, einleuchtend und fatal zugleich. Dennoch will und kann ich gerade als Österreicher und EU-Geplagter auf folgende Ergänzung nicht verzichten. Politik, Finanzwelt und Normalbürger müssen schließlich diesbezüglich auch in die Pflicht genommen werden. Denn wer hat denn seit mindestens zehn Jahren alles verharmlost, verniedlicht und Probleme verschleppt? Die Politik! Wer hat denn viel zu lange so getan, als wäre die ultralockere Geldpolitik keine Gefahr, sondern ein Allheilmittel? Die Finanzwelt! Und wer hat diesen eigentlich offensichtlichen Schwachsinn auch noch geglaubt? Viel zu viele Bürger! Wir brauchen keine Bankenunion, sondern endlich ein Insolvenzrecht für Banken. Wir brauchen weder eine Schuldenunion noch eine Sozialunion, sondern endlich ein Insolvenzrecht für Staaten. Wann wird uns das endlich bewusst und klar?
Christian Stafflinger, Linz
Erschienen am Do, 22.3.2018
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