Ein Lob dem ORF

Mit den TV-Sendungen „Menschen & Mächte“ (Zwischenkriegszeit) ist dem ORF ein großer Wurf gelungen. Diese ORF-Dokumentation entspricht meines Erachtens auch der Objektivität und Ausgewogenheit einer korrekten Berichterstattung. Da dieser Teil unserer Geschichte durch epochale Ereignisse und schreckliche Folgen von Emotionen behaftet ist, wird es immer unterschiedliche Meinungen geben. In der Nachkriegszeit wurde in der Schule die Geschichte zwischen den zwei Weltkriegen kaum behandelt. Viel wurde auch privat darüber nicht geredet, manchmal erfuhr man von den Eltern, Verwandten und Bekannten subjektiv erlebte Begebenheiten, wobei der Inhalt meistens von der politischen Sichtweise der Erzähler abhängig war. Erst an der Theresianischen Militärakademie erhielt ich einen wissenschaftlichen Einblick in die schwierige Zeit der österreichischen Vergangenheit. Besonders die Vorlesungen und Kolloquien von Universitätsprofessor Dr. Ludwig Jedlicka (Institut für Zeitgeschichte/Uni Wien) hatten es mir angetan, weil er uns diese komplexe Materie akademisch und verständlich vermittelte. Der ORF hat das Publikum über die Zwischenkriegszeit sorgfältig informiert und auch mein Wissen über diese häufig gern vergessene Zeit erweitert. Überwältigend war das vielfältige Filmmaterial, das den Zuschauern auch die Stimmungslage näher bringen konnte.