Oft ist Stress die Ursache dafür, dass gewisse Bemerkungen einfach falsch verstanden oder zu sehr zu Herzen genommen werden. Gekränkt zu reagieren ist aber nicht unbedingt etwas Schlechtes. Werden deine Leistungen nicht anerkannt, dann ist es normal, sich verletzt zu fühlen. Auch unfaires Verhalten führt zu Kränkungen. Oft ist es aber vermeintlich gewünscht, die Kränkung zu verstecken und niemandem zu zeigen, wie sehr man getroffen wurde. Zu einem Problem wird Verletzlichkeit nur dann, wenn sie ständig auftritt und durch Kleinigkeiten ausgelöst wird.
Ursachenforschung
Zunächst solltest du dich selbst beobachten. In welchen Situationen reagierst du gekränkt? Und findest du selbst deine Reaktion gerechtfertigt? Oder fragst du dich, warum du so reagiert hast, wie du es getan hast? Kränkungen kommen oft nicht von Außen, sondern werden erst durch unsere Interpretation der Sache und der Situation verletzend. Sicher ist es einfach, dem Umfeld die Verantwortung für den Umgang mit dir zu geben. Aber einmal ehrlich – ist es nicht einfacher, dich selbst zu ändern, als andere Menschen ändern zu wollen?
Deine nächsten Schritte sollten sich damit befassen, wie du in Zukunft in schwierigen Situationen reagieren möchtest. Oft kann es helfen, wenn du in der Situation einmal tief durchatmest, gedanklich einen Schritt zurückgehst und mit einem neutralen Ohr die vermeintliche Kränkung noch einmal anhörst. Versuche, die sachliche Botschaft hinter der Kritik zu finden. Denn gerade im Berufsleben wirst oft nicht du als Person kritisiert, sondern die Sache. Und das ist legitim. Schließlich kommst du auch nicht mit allen Entscheidungen deiner Kollegen klar. Das heißt jedoch nicht, dass du den Menschen hinter dem Job nicht respektierst.
Du solltest Kritik als Anregung sehen, etwas zu verbessern. Dir werden Potenziale aufgezeigt, Möglichkeiten, wie du weiter wachsen kannst. Und wo du das nächste Mal besser Acht geben solltest. Du kannst auch mit deinem Kollegen bzw. Vorgesetzten über die Situation noch einmal sprechen und nachfragen, woher die vermeintliche Kritik kam und was du seiner Ansicht nach verbessern kannst. Notiere dir, was du aus einer Situation mitnehmen kannst. Und auch wenn es vielleicht schwer fällt, bedanke dich. Es ist gut, wenn du weißt, was schiefgelaufen ist – denn nur so kannst du auch darauf reagieren.
Austeilen lernen
Oft sind Menschen sehr leicht kränkbar, die sich mit Kritik zurückhalten, aus Angst, andere zu verletzen. Sei einfach mutig und zeige anderen auf einer neutralen und respektvollen Ebene, wenn dir gewisse Verhaltensweisen oder Entscheidungen missfallen. So lernst du, wie sich Kritik anfühlt, und dass diese nicht unbedingt bedeutet, dass du jemanden verletzen möchtest oder ihn nicht ausstehen kannst. Dann fällt das Einstecken auch gleich viel leichter.
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