Das gab's noch nie
Spaniens neuer Chef des Heeres ist schwanger
Gleich mehrfach ist die Berufung von Carme Chacon an die Spitze des spanischen Verteidigungsministeriums eine Premiere. Noch nie zuvor stand in Spanien eine Frau den rund 79.000 Soldaten vor.
Und noch nie zuvor wurde eine schwangere Politikerin zur Ministerin ernannt wie nun am Samstag durch Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero. Mit ihren 37 Jahren ist die als Vertraute Zapateros geltende Sozialistin zudem eine der jüngsten in der neuen Kabinettsriege - die erstmals in der Geschichte des Landes einen Frauenüberschuss verzeichnet.
In der spanischen Armee sind Frauen erst seit 1988 zugelassen; bis heute hat es keine Soldatin bis in den Generalsrang geschafft. Doch das wird die Tochter einer Katalanin und eines Andalusiers nicht schrecken, die von sich selbst sagt, sie sei "streng und perfektionistisch" erzogen worden. "Meine Mutter hat mir immer gesagt, dass es nicht Schwierigeres gibt, als Frau und links zu sein", sagte Chacon in einem Interview 2003. Das hat sie nicht an ihrem kometenhaften Aufstieg gehindert.
Die 1971 geborene Chacon studierte Jus in Großbritannien und Kanada und war Professorin für Verfassungsrecht in Barcelona. Für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) war sie als Wahlbeobachterin in Bosnien und Albanien. Ihre politische Karriere begann Chacon, die bereits als 18-Jährige in die Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens (PSOE) eintrat, als Stadträtin in ihrer katalanischen Heimatstadt Esplugues de Llobregat. 2004 wurde sie zur Vizepräsidentin der Abgeordnetenkammer gewählt. Im Juli 2007 ernannte Zapatero sie zur Wohnungsbauministerin; in diesem Amt war sie neun Monate tätig.
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