Bambusmöbel
So gut wie Holz – oder sogar besser?
Nicht nur der anhaltende Wohntrend zu asiatischem Flair in heimischen Haushalten trägt zur steigenden Beliebtheit von Bambus-Wohnprodukten bei, sondern auch das erfreulicherweise stark angewachsene „grüne Gewissen“. Denn Hartholz und im Besonderen das tropische Holz zählt zu den besonders bedrohten Rohstoffen, und so gilt es seit langem als eines der Hauptanliegen von Umweltschützern, die weitere Abholzung des Regenwaldes zu verhindern.
Bambus bietet hier eine hervorragende Alternative, denn der Bambus ist kein Baum, sondern ein Gras. Freilich eine solches mit ganz besonderen Eigenschaften.
Gut für die Umwelt
Bambusgras gilt als die schnellstwachsende Pflanze der Erde. Allein an einem Tag kann Bambus bis zu einem Meter wachsen, und so erreichen die Stämme mancher Sorten eine Höhe von 25 Metern und mehr.
Als Rohstoff zeichnet sich das Naturprodukt vor allem durch seine hohe Tragfähigkeit und große Stabilität aus. Kein anderer natürlicher Baustoff besitzt mehr Elastizität und Bambus produziert viermal so viel Biomasse wie etwa die Eiche. Zusätzlich gut für die Umweltbilanz: Als schnell wachsende Ressource benötigt Bambus während seines Wachstums nur wenig Energie. Bereits nach nur vier Jahren kann man die Stangen schon für den Bau von Möbeln verwenden.
Bambus produziert darüber hinaus mehr Sauerstoff und bindet mehr CO2 als Bäume und nicht zuletzt schützt er mit seinem verzweigten Wurzelsystem den Boden vor Erosion.
Härter als Holz
Auch sonst braucht der Bambus – im zarten Wachstumsstadium begehrtes Lieblingsnahrungsmittel der putzigen Pandabären – den Vergleich mit Holz nicht zu scheuen. Die Fasern des Bambus sind bis zu 1 cm lang, im Vergleich dazu messen die Fasern im Holz der einheimischen Bäume gerade mal 2 mm. Allerdings besteht Bambus nur zu einem geringen Teil aus dem Holzstoff Lignin. Den Löwenanteil macht die sehr widerstandsfähige und harte Kieselsäure aus, die im Übrigen in manchen asiatischen Ländern auch als begehrter „Bambuszucker“ gegen Asthma eingesetzt wird. Diese Kieselsäure verleiht dem Halm seine dauerhafte Festigkeit und Härte. Zusätzlich ist Bambus relativ resistent gegen Feuer und Chemikalien.
Bambus im Wohnbereich
Bambus ist ein wunderschönes Naturprodukt, das bei guter Verarbeitung auch in punkto Flair und Ausstrahlung in nichts dem Holz nachsteht. Da Bambus meist von Hand verarbeitet wird und keine Pflanze gänzlich der anderen gleicht, ist jedes Bambusmöbel ein echtes Unikat, das jedem Wohnbereich eine ganz besondere Note gibt. Und das auch mit durchaus kleineren Einrichtungsbudgets. Denn Bambusmöbel - auch die der hochklassigen Kategorie – sind im Gegensatz etwa zu Designereinrichtungsstücken durchaus erschwinglich.
Besonders beliebt und gefragt sind bei uns die Bambusbetten und – sitzgruppen und zunehmend auch das Bambusparkett. Aber auch im Outdoor-Bereich – als Liegen, Sichtschutzelemente oder Terrassenböden – erobert sich das Naturprodukt seinen festen Platz.
Tipp: Bambusleuchten sind - durchaus in hochklassiger Qualität – ab etwa 40 Euro erhältlich und geben ein ganz wunderbares, sanftes Licht.
Was für die Käufer besonders wichtig ist: Bambusmöbel sind so gut wie unverwüstlich, leicht zu reinigen und zu pflegen (meist genügt Abwischen mit einem feuchten Tuch). Gute Verarbeitung und entsprechende Qualität vorausgesetzt.
Vorsicht vor Billigprodukten
Wie bei so gut wie jedem Produkt gibt es natürlich auch bei den Bambusmöbeln Qualitätsunterschiede. Wichtigstes Qualitätsmerkmal ist, laut Thomas Kiesenebner, Geschäftsführer des Bambusmöbel-Spezialisten „Lars Bambussen Design“, vor allem die ausreichende Austrocknung vor der Verarbeitung: „Viele Billigstproduzenten warten diese Zeit einfach aus Kostengründen nicht ab. Der Schiffstransport aus den asiatischen Ländern zu uns - unter oft extremen Klimabedingungen - tut dann noch ein Übriges.“
Er empfiehlt daher den Konsumenten vor allem auf Flecken in Bambusstangen zu achten. „Kleinere Flecken können ganz normal sein und durch das Aneinanderschlagen der Pflanzen entstanden sein. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn die Flecken starke Ähnlichkeiten mit Wasserflecken aufweisen.“ Im Lauf der Zeit kann es dann aufgrund der ungenügenden Austrocknung zu Schimmelbildung kommen.
Auch Verarbeitungskriterien – wie etwa die Verbindungen zwischen den Rohren oder das eingesetzte Material – können zur späteren Qualität der Wohnbehaglichkeit beitragen (z.B. Knarren etc.).
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