"Wichtiger Schlag"

Drogenbaron Leyva in Mexiko festgenommen

Ausland
22.01.2008 13:33
Mit der Festnahme des mutmaßlichen Drogenbosses Alfredo Beltran Leyva ist der konservativen mexikanischen Regierung ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelungen. Nach Angaben der Justizbehörden vom Montag wurde Leyva am Sonntag im nordwestlichen Bundesstaat Sinaloa festgenommen und nach Mexiko-Stadt überführt.

Der unter dem Namen "El Mochomo" bekannte Mann soll zu den Chefs des berüchtigten Sinaloa-Kartells gehören, das in zahlreichen Ländern Süd- und Mittelamerikas aktiv ist und unter anderem die USA mit Kokain und synthetischen Drogen versorgt. 

Leyva wird vorgeworfen, Gruppen von Auftragskillern zu kontrollieren und in Drogenschmuggel, Geldwäsche sowie Beamtenbestechung verwickelt zu sein. Laut US-Regierung soll er zudem gemeinsam mit seinem Bruder Hector allein zwischen 1998 und 2000 etwa 50 Tonnen in die USA geschmuggelt haben.

Bei seiner Festnahme hatte der mutmaßliche Drogenbaron den Angaben zufolge 900.000 Dollar (615.000 Euro) Bargeld, ein Sturmgewehr vom Typ AK-47 sowie mehrere Luxus-Uhren bei sich. Auch drei seiner Begleiter wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. 

20.000 Mann im Kampf gegen das organisierte Verbrechen
Leyva ist der wichtigste Drogenboss, der den mexikanischen Ermittlern seit dem Amtsantritt des konservativen Präsidenten Felipe Calderon Ende 2006 ins Netz gegangen ist. Calderon hat die Anti-Drogen-Politik zu einem Schwerpunkt seiner Regierung gemacht. Im Kampf gegen die zunehmende Drogenkriminalität setzt Mexiko seit vergangenem Frühjahr eine mehr als 20.000 Mann starke Armee-Sondereinheit ein. Ende 2007 verkündeten die mexikanischen und die US-Regierung einen gemeinsamen Sicherheitsplan gegen Drogenschmuggel und organisiertes Verbrechen.

"Angeschlagen, aber nicht zerschlagen"
Ein mexikanischer Experte für Drogenhandel, der Journalist und Buchautor Ricardo Ravelo, sagte, die Festnahme sei ein "schwerer Schlag" für das Sinaloa-Kartell, habe es aber nicht zerschlagen. Der US-Botschafter in Mexiko, Anthony Garza, beglückwünschte Calderon in einer Erklärung zu der Festnahme. Gegen Leyva laufen nach Angaben der mexikanischen Generalstaatsanwaltschaft derzeit drei Ermittlungen und zwei Strafverfahren. Außerdem liegt ein Auslieferungsantrag vor.

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