Nach Zug-Fiasko

25.000 Sitzplätze mehr in ÖBB-Zügen

Österreich
18.12.2007 21:54
Nachdem ein ÖBB-Schaffner am vergangenen Wochenende 300 Fahrgäste an der österreichisch-ungarischen Grenze aus einem überfüllten Zug geworfen hat, scheinen die ÖBB nun das schlechte Gewissen zu plagen. Das Unternehmen kündigte an, im Weihnachtsverkehr zusätzliche 25.000 Plätze anzubieten, um weitere peinliche Engpässe im Platzangebot zu vermeiden. Zuletzt hatte auch Verkehrsminister Faymann Kritik an den ÖBB geübt und eine bessere Abstimmung der Bahn mit den Nachbarländern gefordert.

Die Maßnahme zum vorsorglichen Ausbau des Sitzplatzangebotes für die traditionellerweise gut gebuchte Weihnachtszeit kündigte ÖBB-Konzernsprecher Alfred Ruhaltinger an. Die ÖBB hatten zwar alle Schuld an dem Vorfall am vergangenen Samstag ihren ungarischen Kollegen, die den übervollen Zug abgefertigt hatten, in die Schuhe geschoben, wollen nun aber offenbar doch guten Willen demonstrieren und weiteren Imageschäden vorbeugen. 

SP-Verkehrsminister Werner Faymann hatte nach dem Rauswurf von 300 Fahrgästen auch Kritik an der Bahn geübt und Maßnahmen gefordert: "Die Kommunikation zwischen den Bahnen muss verbessert werden. So etwas darf in Zukunft nicht mehr vorkommen. Das schafft kein gutes Image für die Bahn und für Österreich", so Faymann.

Faymann mit ÖBB-Krisenmanagement unzufrieden
Faymann zeigte sich mit dem Krisenmanagement der ÖBB unzufrieden. Er hält die Vorgangsweise des ÖBB-Schaffners, der am Samstag an der ungarischen Grenze 300 Fahrgäste wegen Überfüllung aus dem Zug komplimentierte, zwar aus Sicherheitsgründen für richtig, doch der Fehler hätte seiner Auffassung nach erst gar nicht passieren dürfen. "Ich habe den Auftrag gegeben, dass die Abstimmung zwischen ÖBB und den Bahnen der Nachbarländer besser funktionieren muss."

Als "undiplomatisch und nicht zielführend" beurteilte Faymann den Umstand, dass die ÖBB die Schuld auf die ungarische Bahn MAV geschoben haben. Derzeit befinden sich nämlich die ÖBB in heiklen Verhandlungen mit der ungarischen Regierung und der MAV über den Kauf der Güterverkehrtochter MAV Cargo. Schuldzuweisungen würden die Kooperation in keiner Weise stärken, sondern vielmehr gefährden.

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