Promi-Kandidat

Garry Kasparow gewinnt russische Vorwahlen

Ausland
25.09.2007 12:45
Knalleffekt bei einer Vorwahl der russischen Opposition: Das Bündnis "Anderes Russland" hat den früheren Schachweltmeister Garry Kasparow als Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im März kommenden Jahres nominiert.

Auf dem Parteitag des Moskauer Stadtverbandes von "Anderes Russland" stimmte die Mehrheit der Mitglieder für Kasparow, wie die Nachrichenagentur RIA Nowosti am Dienstag meldete. Bei den Vorwahlen in 30 russischen Landesverbänden hatte sich zunächst ein Sieg des früheren Ministerpräsidenten Michail Kasjanow abgezeichnet. In Moskau hatte sich neben Kasjanow auch der frühere Zentralbankchef Viktor Geraschtschenko zur Wahl gestellt. Das Bündnis teilte mit, es werden den endgültigen Kandidaten auf einem Parteitag benennen.

Die Gemeinsamkeit der Oppositionsbewegung war allerdings in den vergangenen Wochen in Frage gestellt worden. Der frühere Ministerpräsident Michail Kasjanow, bis dahin zweiter Vorsitzender der Bewegung "Anderes Russland", hatte sogar seinen Rücktritt erklärt, nachdem es ihm nicht gelungen war, die Organisation hinter seiner Präsidentschaftskandidatur zu vereinigen.

Kasparow fordert Zerschlagung des Regimes
Kasparow rief die bedrängte und gespaltene Opposition daraufhin auf, sich hinter einem gemeinsamen Kandidaten für die Staatsspitze zu stellen. "Das Ziel ist es, alle Oppositionskräfte zu vereinen", sagte Kasparow in einer Rede. Es gehe darum, "das Regime zu zerschlagen, das unser Land in eine Katastrophe treibt" und fügte hinzu: "Durch unsere gemeinsame Arbeit wird der Tag kommen, an dem die Aktivitäten dieses elenden, korrupten und erbärmlichen Regimes beendet sein werden."

Kasjanow, der während der ersten Amtszeit von Wladimir Putin als Ministerpräsident diente, wurde nach seiner Ablösung im Jahr 2004 zu einem erbitterten Gegner des Präsidenten. Der in Russland wenig beliebte Politiker gilt als Verbündeter der Oligarchen, die im Zuge der Privatisierung russischer Staatsbetriebe Anfang der 90er Jahre ein Vermögen machten. Seitens des Bündnisses hieß es, die Unstimmigkeiten seien mittlerweile bereinigt worden.

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