Große Schäden

Wälder: Aufräumen nach dem schlimmen Sturm

Steiermark
11.01.2018 11:31

Das Aufräumen in den Wäldern ist nach den Feiertagen wieder angelaufen. Stürme und Käfer setzten der Holzernte heuer besonders zu, fast die Hälfte ist Schadholz. Besonders heftig hat Föhnsturm Yves im Dezember im Bezirk Deutschlandsberg gewütet. Ein Lokalaugenschein der "Krone".

Von Waldesruhe kann in den Bezirken Deutschlandsberg und auch Leibnitz derzeit keine Rede sein. Die Aufräumungsarbeiten nach Yves laufen auf Hochtouren. Das wahre Schadensausmaß zeigte sich erst in den Tagen danach: "Vieles ist nicht auf den ersten Blick sichtbar", so Georg Hainzl. Der Forstberater der Bauernkammer Deutschlandsberg ist fast pausenlos unterwegs.

Dabei erlebt Hainzl mitunter auch sehr emotionale Momente. "Während manche Betroffene gefasst mit der Situation umgehen, sind andere verzweifelt, weil sie ihr Lebenswerk kaputtgegangen sehen." Die meisten Schäden richtete der Föhnsturm in den Gemeinden Wies, Eibiswald, Schwanberg, Deutschlandsberg und St. Martin im Sulmtal an. "Betroffen sind vor allem kleinere Betriebe."

Steiles Gelände erschwert Arbeiten
Auch Michael Nauschnegg aus Sterglegg hat es schwer erwischt. "Betroffen sind zehn Hektar Wald. Vier davon liegen zur Gänze", so der Landwirt. Aufgrund der Steilheit des Geländes steht bei ihm ein Seilkran im Einsatz. "Das Blochholz geht ans Sägewerk, der Rest in die Energieerzeugung."

Von einem Großprojekt in Haselbach erzählt Erwin Fötsch vom Waldverband. Dort wird eine zehn Hektar umfassende Schadensfläche, die acht Grundeigentümern gehört, gemeinschaftlich aufgearbeitet. Die Organisation der Arbeiten mit einem Harvester und die Vermarktung laufen über den Waldverband.

Gefahr von Borkenkäfern
Das aktuell milde Wetter sieht Hainzl nicht als vorteilhaft, weil die auf das Tauwetter folgenden Gewichtsbeschränkungen auf den Straßen die Arbeit erschweren. Bis Ende April sollten gebrochene und aufgearbeitete Stämme weg sein, da sonst die Borkenkäfergefahr droht. Georg Hainzl kann jedoch auch mit einer positiven Meldung aufwarten: "Die Holzabnahme ist gut, der Preis stabil."

Besteht die Gefahr, dass der Wind durch die Waldschneisen ein noch leichteres Spiel hat? "Die Frage ist nicht ob, sondern wann so etwas wieder passiert", meint Hainzl. Ein Thema der Zukunft wird auch die Wahl der Bestände sein. "Die Tendenz geht zu Mischbaumarten wie Buche, Eiche und Tannen."

Josef Fürbass, Kronen Zeitung

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