Tirol, Südtirol und Bayern müssen "wolffrei" werden - so lautete der Grundtenor beim Drei-Länder-Treffen der Bauernbünde Anfang dieser Woche. Das Nutzvieh sei durch die teils steigende Population massiv gefährdet. Hierzulande gebe es derzeit zwar nur einzelne Attacken, das könne sich wiederum aber sehr rasch ändern.
"Südtirols Bauern haben heuer erstmals damit begonnen, ihre Tiere frühzeitig von den Almen zu holen, um diese vor Wolfsattacken zu schützen", betont Südtirols Bauernbundchef Leo Tiefenthaler. Allein in Italien seien derzeit mehr als 2000 Wölfe unterwegs - die Vermehrungsrate liege bei rund 30 Prozent im Jahr.
Brisant: Bei der Wolfspopulation im italienischen Raum handle es sich vor allem um Hybriden, also um Wölfe, die sich mit Haushunden verpaart haben. Das mache die Tiere noch gefährlicher und unberechenbarer. Es stelle sich daher die Frage, ob es sich hierbei noch um eine zu schützende Rasse handelt, war im Zuge der Diskussion zu hören.
Mehr Aufklärungsarbeit
Auf Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit setzt Tirols Bauernbundobmann Josef Geisler: "Es liegt auch an uns, den Menschen vor Augen zu führen, was Viehhalter nach einer Wolfsattacke auf ihren Alm- und Heimweiden vorfinden." Menschen würden oft nur verharmlosende Bilder von Wolfswelpen, die von NGOs mit viel finanziellem Aufwand über die sozialen Medien verbreitet werden, kennen. "Dass der Wolf aber Lämmer, Fohlen, Kälber, und Co. in der Regel von hinten her beginnend bei lebendigem Leibe auffrisst, wissen die Wenigsten. Oder sie wollen es nicht wahrhaben", ergänzt Geisler.
Droht Tirol ein Problem?
Bauernbunddirektor Peter Raggl sieht die flächendeckende Almbewirtschaftung gefährdet. "Ein Wolf wird sich wohl kaum an die Landesgrenzen halten." Die Forderung der Bünde: Tirol, Südtirol und Bayern müssen wolffrei werden!
Hubert Rauth, Kronen Zeitung
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