Nur noch 26 historische Gräber zählt der alte Müllner Friedhof, auf dem im Jahr 1878 letztmals ein Begräbnis stattfand. Ein Marketing-Gag soll helfen, ihn wieder zu beleben: Er soll zur "Himmelsterrasse" umgestaltet werden. Es wird kräftig investiert, ein Plätzchen für eine Bio-Urne gibt es schon ab 1200 Euro.
Als die Stadt 1879 den großen Kommunalfriedhof eröffnete, war Schluss mit den Bestattungen auf dem St. Sebastiansfriedhof und dem kleinen Friedhof von Mülln. Er soll nach 140 Jahren nun wieder geöffnet werden. Geplant sind Bestattungen von Bio-Urnen im Boden. Daran hatte der Pfarrkirchenrat zuvor Kritik geübt: Denn es gibt hier einen starken Grundwasserstrom vom Mönchsberg, der direkt durch den Friedhof führt. Der Beschluss zum Urnenfriedhof fiel im Pfarrgemeinderat schließlich mit nur 8 zu 6 Stimmen.
Die Revitalisierung kostet 200.000 Euro
Das Projekt soll mehr als 200.000 € verschlingen, das Stift Michaelbeuern und die Pfarre Mülln tragen je 25.000 € dazu bei, die Stadt hat 20.000 € zugesagt.
Die Idee zur "Himmelsterrasse" kam von Marketing-Mann Ernst Oberndorfer - schließlich muss heutzutage jedes Projekt ein hübsches Mascherl haben. Blickfang soll eine drei Meter große Bronze-Skulptur von Jos Pikner werden, im Lauf des Jahres 2018 soll der Friedhof wieder aufgesperrt werden.
Neben Begräbnissen sollen hier Erholungssuchende einen Platz der Ruhe mit Aussicht finden. Abt Johannes Perkmann: "Wir leben hier das, was wir Auferstehung nennen." Auch Sepp Forcher freut sich, "dass einer der schönsten Plätze der Stadt über das Totengedenken bald wieder öffentlich zugänglich wird."
Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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