"Vier Pfoten"-Aktion

Thailand: Hoffnung für Wildtiere in Gefangenschaft

Tierecke
22.03.2017 09:44

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" startete ein bislang beispielloses Programm, um Wildtiere in Gefangenschaft in Thailand zu versorgen und medizinisch zu betreuen: Von Dezember 2016 bis März 2017 führte der Verein unter der Leitung von Dr. Amir Khalil Trainings für thailändische Tierärzte sowie einen so genannten Vet Check bei 165 Großkatzen und anderen Wildtieren durch - darunter auch die Tiger aus dem berüchtigten Tigertempel.

Mit im Team der "Vier Pfoten" war auch die österreichische Wildtierexpertin Johanna Painer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Die Wildtierbestände in Thailand werden immer weiter reduziert, und viele Tiere werden für touristische Unterhaltungszwecke missbraucht. Schätzungen zufolge befanden sich Anfang des Jahres 2016 etwa 800 Tiger in der Obhut der thailändischen Unterhaltungsindustrie. Bereits vor mehreren Jahren hatte Thailand ein Gesetz eingeführt, das es der Regierung erlaubt, illegal gehaltene Wildtiere zu konfiszieren. Die "Vier Pfoten" unterstützen sie nun, um den Tierschutz im Land weiter zu verbessern. Die bestehende Kooperation wurde auf Einladung der thailändischen Behörde für Nationalparks (Department of National Parks (DNP)) initiiert, die 24 Einrichtungen für konfiszierte Tiere im Land betreibt.

Trainings für Thai-Tierärzte
Im Zuge von Trainings zeigten Spezialisten der "Vier Pfoten" den richtigen Einsatz von modernem medizinischen Equipment und hielten Vorträge zur Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Reproduktionssystems, Schmerzeinschätzung, Endoskopie, zu Erkrankungen der Atemwege und in anderen Bereichen. Etwa 40 staatliche Tierärzte nahmen an den Trainings teil.

Hilfe für konfiszierte Wildtiere
Neben den durchgeführten Trainings setzten Mitarbeiter Verbesserungen der Haltungsbedingungen in den zwei staatlichen Einrichtungen für konfiszierte Wildtiere Khao Zon und Khao Prathap Chang um. Die Stationen beherbergen neben anderen Tieren auch 147 Tiger aus dem bekannten Tigertempel. Die Tiere wurden im Juni letzten Jahres von der Regierung konfisziert und dort untergebracht.

Gehege wurden umgestaltet
Das "Vier Pfoten"-Team verbesserte die Gehege mit einem besseren Bodensubstrat, reparierten beschädigte Umzäunungen, stellten Plattformen auf, auf denen sich die Tiere ausruhen können und stellten den Tieren Beschäftigungsmaterialien bereit. Die Wildtiere profitieren sehr von diesen Verbesserungen, da sie nun mehr Beschäftigungsmöglichkeiten haben, die sie für ein artgemäßes Leben außerhalb der freien Wildbahn dringend benötigen.

Die nächsten Schritte
Das Programm ist Teil einer langfristigen Initiative der "Vier Pfoten", um den Schutz für Wildtiere in Gefangenschaft zu verbessern und ein modernes Wildtier-Schutzzentrum in Thailand aufzubauen. Im März 2016 fand bereits ein Treffen mit dem thailändischen Minister für Naturressourcen und Umwelt statt, bei dem die Organisation Pläne für eine solche artgemäße Einrichtung für konfiszierte Wildtiere vorlegte.

Platzbedarf für konfiszierte Tiere
Bessere Schutzstationen erlauben es den thailändischen Behörden, mit weiteren Konfiszierungen hart gegen den illegalen Handel mit Wildtieren durchzugreifen. Vertreter der "Vier Pfoten" und DNP werden im April 2017 weitere Schritte der Kooperation besprechen.

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